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Iraks Marine an der Kette

aus DER SPIEGEL 6/1991

Ein Großteil der Schiffe, mit denen der irakische Diktator eine schlagkräftige Kriegsmarine aufbauen wollte, wird in Italien festgehalten. Dem staatlichen Schiffsbaukonzern Fincantieri bringen »Saddams verfluchte Schiffe«, wie sie in der Lokalpresse genannt werden, tägliche Verluste von 100 Millionen Lire. 1980 hatte ein italienisches Werftenkonsortium unter Führung Fincantieris irakische Aufträge über 3,6 Billionen Lire (4,8 Milliarden Mark) erhalten zum Bau von sechs Korvetten, vier Fregatten, einem Versorgungsschiff und einem Schwimmdock. Tender und Dock wurden 1984/85 ausgeliefert. 1986 wurden zwei Korvetten fertiggestellt - sie konnten aber wegen des internationalen Waffenembargos während Bagdads Krieg gegen den Iran nicht nach Irak überführt werden. Bei fünf weiteren Schiffen verhinderte 1988 irakische Zahlungsunfähigkeit die endgültige Fertigstellung. In langwierigen Verhandlungen bemühten sich beide Regierungen um eine finanzielle Lösung. Der Überfall auf Kuweit ließ auch diesen Deal platzen. Derzeit liegen insgesamt acht Korvetten und Fregatten, einige komplett ausgerüstet, beim Marinestützpunkt La Spezia an der Kette.

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