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Jean-Bertrand Aristide

aus DER SPIEGEL 35/1993

hat sich während seines 23 Monate dauernden Exils in Washington vom revolutionären Priester zum nationalen Versöhnungsanwalt gewandelt. Zwei US-Präsidenten setzten sich für den ersten demokratisch gewählten Staatschef Haitis ein, der im September 1991 gestürzt worden war. Nachdem schon George Bush die Putschgeneräle in Port-au-Prince geächtet hatte, zwang Bill Clinton sie durch ein Treibstoff-Embargo in die Knie: Die Militärs, die Aristide einst nach dem Leben trachteten, verpflichteten sich, die Rückkehr des Befreiungstheologen auf den Präsidentensessel zu garantieren. Der schmächtige Armenpriester, zärtlich »Titid« genannt, war nach der Dauertyrannei des Duvalier-Clans (1957 bis 1986) zum populärsten Politiker der karibischen Elendsrepublik avanciert. Aus dem Salesianer-Orden wurde er wegen Propagierung des Klassenkampfs ausgestoßen. Am Mittwoch dieser Woche wird Aristide, 40, der alternative Aachener Friedenspreis verliehen.

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