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Joachim Wolff

aus DER SPIEGEL 13/1956

Joachim Wolff, 37, Bezirksbürgermeister (CDU) in Westberlin -Schöneberg, weigerte sich, an der 50-Jahr-Feier des Rheingau-Gymnasiums in Berlin -Friedenau teilzunehmen, weil Lehrerkollegium, Schüler und Elternausschuß des Gymnasiums sowie der Verein ehemaliger »Rheingau«-Schüler sich gesträubt hatten, ihre Schule gemäß einem Beschluß des Bezirksamtes und der Schuldeputation nach dem Bomben-Attentäter vom 20. Juli 1944, dem Grafen Claus Schenk von Stauffenberg, umzubenennen. Mit gleichgearteten Vorschlägen war Bürgermeister Wolff zuvor bereits bei anderen Gymnasien seines Bezirks auf Widerstand gestoßen. Wie Wolff der Leitung des Rheingau-Gymnasiums mitteilte, haben sich Bezirksamt und Schuldeputation nur mit Rücksicht auf die Angehörigen der als Schulpaten vorgesehenen Widerstandskämpfer (Julius Leber, Ernst von Harnack, Bernhard Letterhaus, Adolf Reichwein) der einhelligen Ablehnung der Gymnasien gebeugt und darauf verzichtet, sich gegen den Willen der Schulen durchzusetzen.

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