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Briefe

Jobs für Plisch und Plum
aus DER SPIEGEL 30/1976

Jobs für Plisch und Plum

(Nr. 26/1976, Beamte: Wohlleben bei den internationalen Organisationen. Etliche Beamte verdienen mehr als der Finanzminister der USA)

Ich hoffe, daß sich, angeregt durch Ihren Artikel, möglichst viele Ihrer Leser bei der Weltbank um eine Stelle bewerben werden. Allerdings hätte die Bank nicht Verwendung für Krethi und Plethi, eher schon für Plisch und Plum. Gesucht werden hochqualifizierte Fachleute mit vorzüglichen Sprachkenntnissen. die sich nicht scheuen. ihre Schuhe in den Entwicklungsländern staubig zu laufen. Überdies gibt es keinen »Gammeldienst«. Wer nicht spurt, wird gefeuert.

Washington, D. C. DR. HANS JANSSEN Deutscher Exekutivdirektor bei der Weltbank

Die Amerikaner finden nur deshalb Leute. die der UN beizutreten gewillt sind, weil sie, etwas außerhalb der Bestimmungen, deren Gehalt »uptoppen«. das heißt die Differenz zum sonst verdienten nationalen Gehalt zusteuern.

Rom WERNER LAMADE Ernährungs- und Landwirtschafts-Organisation der vereinten Nationen

Fakt ist, daß die deutschen Uno-Bediensteten zur Gruppe der schlechtbesoldetsten Deutschen im Ausland gehören.

New York DR. KLAUS-HEINRICH STANDKE vereinte Nationen Direktor für Wissenschaft und Technologie

Bei Beginn des Dienstverhältnisses ist man also in der Regel in einem Alter. in dem man eine Reihe langfristiger Verpflichtungen eingegangen ist, die dann weiterlaufen. Diese Verpflichtungen machen in meinem Falle zum Beispiel über vierzig Prozent meines Gehaltes aus. Es ist deshalb ungerechtfertigt, von »üppigen Gehältern« zu sprechen.

Châtenay-Malabry (Frankreich)

WILL A. H. ZACHAU

Wir bundesdeutschen Fonctionaires bei der Unesco sagen nicht, daß die Arbeit bei der Unesco die Hölle darstellt. Es ist schon eine großartige Sache, daß man hier für ein Ziel tätig sein kann, mit dem man sich völlig zu identifizieren vermag.

Paris W. MOLLER, DR. W. SEEGER, D. KRAPF, W. LÖHNER, DR. H. BARITSCH, DR. K. HAGEDORN, DR. G. PALM, DR. LIDA FRITSCH, DR. W. ZACHAU, DR. K. BAHR

Ein Beamten-Schlaraffenland sind die Internationalen Organisationen beileibe nicht. Beweis: die Vielzahl von Frühabbrechern in internationalen Beamtenkarrieren.

Bonn DR. GERD G. KOFFER

Sie haben versäumt, ein besonders extremes Beispiel zu erwähnen: unsere teuren Euro-Wissenschaftler im Forschungszentrum Ispra. Das Problem dieser inzwischen 40- bis 50jährigen Frührentner am Lago Maggiore wird sich, nicht zuletzt der hohen Kosten des »Goldenen Handschlages« wegen, wohl frühestens in den achtziger Jahren biologisch lösen. Dabei wäre gerade dieses wissenschaftlich-technische Analogon zum Magermilchpulverberg besonders geeignet, um zum Wohle der nationalen Forschung den Rotstift anzusetzen.

Berlin PROF. DR. KLAUS BECKER * Prototyp, des europäischen Beamten hei Marcell von Donat in: »Brüsseler Machenschaften«, Nomos-Verlag. Baden-Baden. Adam Krat,* Euro-Rat, tut mir laad,

da er zwar ein Häuschen hat, doch immer noch kein Swimming-Bad (das -- hört man unterm siebten Siegel -- haben nur die Leut' beim SPIEGEL). Brüssel DIETER ZEISLER

Eine Voraussetzung für die Integrität internationaler Beamter ist ihre finanzielle Unabhängigkeit von nationalen Regierungen und Interessengruppen. und sie sollen deshalb eine dem internationalen Standard entsprechende Besoldung erhalten.

New York JOSEF KLEE INGRID LEHMANN UN-Sekretariat

Wenn im Uno-Büro in Genf eine Sekretärin mit einer Fremdsprache ein Anfangs-Grundgehalt von 2650 Schweizer Franken im Monat bezieht, so kann das nur denjenigen auf regen, welcher das schweizerische Gehaltsniveau ignoriert. Eine Klo-Frau am Paradeplatz in Zürich bezieht im Jahr dreizehnmal 2169 Franken plus Zulagen, und sie bekommt auch die Bekleidung.

Rom DR. OTTO MATZKE

Einer Teilauflage dieser SPIEGEL-Ausgabe ist eine Postkarte der »manager magazin Verlagsgesellschaft mhH beigeklebt.

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