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Jörg Haider,

aus DER SPIEGEL 34/1995

45, rechtslastiger Vorsitzender der österreichischen Freiheitlichen, stellt seine alte Klientel in die Ecke. Im noch geltenden Parteiprogramm von 1985, damals hießen die Freiheitlichen noch FPÖ, steht zu lesen: »Die bei weitem überwiegende Mehrheit der Österreicher gehört der deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft an.« Solch deutschnationale Parolen sind nun dem Populisten verdächtig: Jedes »Element der Deutschtümelei« müsse »der Vergangenheit angehören«, statt dessen gelte es, »eine starke österreichische Identität zu gewährleisten«, verkündete er jetzt. Hintergrund des Haider-Schwenks: Nach Einschätzung von österreichischen Wahlsoziologen lassen sich nur mehr rund fünf Prozent der Wähler durch Themen der Ewiggestrigen mobilisieren, die Viva- und MTV-Generation kennt nicht einmal mehr den Ausdruck Deutschnationalismus. Haider verordne seiner Partei, spottete die österreichische Tageszeitung Kurier, jetzt »Österreich-Tümelei«.

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