Jürgen Chrobog,
56, deutscher Botschafter in Washington, mag nicht einmal im Urlaub abschalten. Der Diplomat, wegen notorischer Arbeitswut in der Mission am Potomac respektiert wie gefürchtet, begann vergangene Woche eine Goodwilltour quer durch die USA - auf eigene Kosten, samt Familie, im eigens angeschafften Wohnmobil. Weil »persönliche Kontakte« (Chrobog) das beste Mittel zur Pflege der deutschamerikanischen Beziehungen seien, will er auf dem Weg zur Westküste die Gouverneure der Bundesstaaten Arkansas, Oklahoma und New Mexico besuchen. Wendemarke des mehrwöchigen Arbeitsurlaubs ist San Diego in Kalifornien. Dort darf die Familie Mitte August vier Tage am Pazifikstrand ausspannen, derweil ihr rastloses Oberhaupt auf dem Parteitag der Republikaner die Kür des Ex-Senators Bob Dole zum Präsidentschaftskandidaten beobachten und schon mal Kontakte zu den Gegnern des demokratischen Amtsinhabers Bill Clinton knüpfen will.