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Junge Designer - »klägliches Niveau«

aus DER SPIEGEL 9/1983

»Schöpferische, gestaltende und bisher unentdeckte Kräfte in der Jugend bis zu 35 Jahren« hoffte die oberfränkische Firma Rosenthal zu wecken, als sie im letzten Jahr einen mit 25 000 Mark dotierten Design-Wettbewerb ("Jugend formt") ausschrieb. Doch »das Niveau der Einsendungen«, klagte die Jury, »war kläglich«. 46 der über 320 eingereichten Arbeiten sind jetzt ausgestellt. Mit nur je 1000 Mark, gleichsam als Trostpreis, wurden sieben Entwürfe prämiert, darunter der eigenwillig gestaltete Hocker des Kielers Günther Sohns, ein Kaffeeservice im Stil der fünfziger Jahre von der Belgierin Dominique Andre und ein griffiger Schuko-Stecker des Hamburgers Frank Rieser. »Originalität der Ideen, Vertrautheit mit den Realitäten der Produkte, Methoden der Darstellung und Zielrichtung der Entwurfsbemühungen«, monierten die Juroren, seien »hinter den Erwartungen zurückgeblieben«. Ursache der mangelnden Qualität, meinten manche Mitglieder der Jury, sei die wenig praxisgerechte Ausbildung an Designschulen und Kunstakademien: Dort werde zu wenig Wert auf Erlernen handwerklicher Fähigkeiten gelegt.

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