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Kampagne gegen Anti-Raucher

aus DER SPIEGEL 8/1979

Amerikas Tabakindustrie überzieht die US-Bürger derzeit mit einer massiven PR-Kampagne für den blauen Dunst. Denn die Hersteller wähnen sich von Tabakgegnern förmlich umzingelt: US-Gesundheitsminister Joseph A. Califano nannte das Rauchen »Selbstmord im Zeitlupentempo«, die Flugaufsichtsbehörde Civil Aeronautics Board ordnete eine striktere Trennung zwischen nikotinabhängigen und nichtrauchenden Passagieren an. Und mächtige Bürgerinitiativen wie die »Action on Smoking and Health« kämpfen für ein gesetzliches Rauchverbot in Büros. »Es gibt Leute, die werden richtig paranoid, wenn sich ein Raucher nähert«, grämt sich die Industrie in großformatigen Vierfarbanzeigen. »Dabei ist Rauchen«, verharmlost die Lobbyisten-Vereinigung Tobacco Institute, » nur ein kleines Ritual, das gesellige Stimmung schafft. Langeweile vertreibt und einen persönlichen Stil dokumentiert.« Im letzten Jahr gaben die Tabakproduzenten 779 Millionen Dollar für solche Sympathiewerbung aus -- mit Erfolg. Als etwa in Kalifornien Restriktionen gegen Raucher eingeführt werden sollten, bombardierten die Hersteller den US-Bundesstaat mit einer Neun-Millionen-Dollar-Kampagne: Die geplanten Gesetze blieben in der Schublade.

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