»Keine Angst vor Krebs«
Am 14. März 1978 bekam ich von dem 64jährigen Postbeamten Kurt Wolf* folgenden Brief:
»Sehr geehrter Herr Professor!
Mich bedrückt ein sehr großes Problem, und ich bitte Sie herzlichst um Ihre Meinung.
Ich bin vor drei Wochen zum Internisten gegangen, weil ich plötzlich nach einer halben Stunde Spaziergang in der rechten Seite Stiche bekam. Er untersuchte den Urin und stellte fest, es sind einige weiße und rote Blutkörperchen enthalten. Also eine Blasenerkältung. Beschwerden beim Wasserlassen hatte ich aber nicht.
Nach sechs Tagen ging ich wieder hin, weil ich, wenn ich vom Dienst nach Hause kam (also viel gelaufen
* Namen der Patienten und behandelnden Ärzte vom Autor geändert.
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habe) immer wieder Stiche bekam. Ich mußte dann bis nachts zwei bis drei Uhr eine Wärmflasche drauflegen, damit es wieder aufhörte. Ich fragte, ob diese Schmerzen in der Seite von der Blase kommen. Er sagte, dann müssen wir die Nieren beim Urologen untersuchen lassen.
Jetzt beginnt das Problem. Ich war noch nie krank (außer Erkältungen und einer Blinddarmoperation). Meine Großeltern sind 95 Jahre alt geworden. Die Nieren und die Blase werden mit einem Kontrastmittel geröntgt. Ergebnis: Nieren, Harnleiter und Blase alles in Ordnung. Dann untersucht er die Prostata und meint, da wäre etwas nicht in Ordnung, und macht einen Abstrich. In zehn Tagen sollte ich wiederkommen.
Einen Tag später gehe ich zum Heilpraktiker, und der sagt mir, es ist einwandfrei eine leichte Nieren- und Leberstauung. Er verschrieb mir Phönix tartarus III-020, Phönix plumbum 024 A und Rephaprossan für die geschwollene Prostata. Nach zehn Tagen sind die Stiche fast weg, das heißt, nach dem Dienst überhaupt nicht mehr. Nur am Sonntag ging ich eine Stunde spazieren, da habe ich es nur noch ganz leicht verspürt.
Bei der Besprechung beim Urologen eröffnete er mir, es würde Verdacht auf Prostatakrebs bestehen, und riet mir, die Prostata oder die Hoden wegzunehmen oder mit weiblichen Hormonen zu behandeln. Es traf mich wie eine Keule. Ich habe nie Beschwerden beim Wasserlassen oder irgendeine Art. Ich kann mich mit diesem Gedanken noch nicht abfinden. Es wurde mir auch gesagt, ich solle mich noch mal bei einem anderen Arzt untersuchen lassen.
Als mir der Urologe die drei Möglichkeiten aufzählte, meinte er: »Auch wenn Professor Hackethal anderer Meinung ist.« Sind Sie anderer Meinung? Ich bin seelisch völlig geknickt. Ich bin 64 Jahre alt. Können Sie mir einen Urologen hier benennen, den ich noch mal aufsuchen kann?
Ich kann auch zu Ihnen kommen, da ich in der Postbeamtenkrankenkasse versichert bin. Im Dezember 1973 ist die Prostata durch einen Chirurgen gespiegelt worden. Es war alles in Ordnung. Auch im Sexualbereich klappte alles. Ist es Ihnen möglich und halten Sie es für erforderlich, mich in die Medizinische Hochschule einzuweisen? »Er sagte mir, ich muß sofort ins Krankenhaus.«
Ich bitte Sie herzlich, möglichst bald mir Ihre Meinung mitzuteilen oder zu sagen, was ich machen soll. In der Hoffnung, bald eine Nachricht von Ihnen zu erhalten, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen. Unterschrift: Kurt Wolf.«
Leider konnte ich erst am 2. Mai 1978 antworten. Unter anderem schrieb ich: »Meines Erachtens gibt es keine vernünftige Behandlung bei Prostatakrebs. Gott sei Dank sind die meisten Prostatakrebse »Haustier-Krebse«. So habe ich es in einem SPIEGEL-Interview ausgedrückt ... Wenn ich einen Prostatakrebs hätte, würde ich nichts machen lassen. Lediglich bei einer stärkeren Störung des Harnabflusses ließe ich mich behandeln. Meines Erachtens machen alle zur Zeit üblichen Behandlungsarten mehr kaputt als gant.
Wenn Sie es wünschen, kann ich Sie in meiner Praxis untersuchen. Doch ich nehme an, daß dies nicht nötig ist. Auch wenn ich einen krebsverdächtigen Tastbefund erhebe, würde ich Ihnen immer vorschlagen abzuwarten. Ich könnte Ihnen höchstens ein paar Vorschläge für die Behandlung einer eventuell bestehenden Blasenabflußstörung oder dergleichen machen. Das ginge allerdings auch schriftlich, wenn Sie mir Ihre Beschwerden schildern.
Sie sollten sich keine Sorgen wegen Ihres Prostatakrebses machen. Etwa 40 Prozent der Männer über 60 haben einen Prostatakrebs. Nur sehr wenige werden dadurch wirklich ernsthaft krank. Die weitaus meisten merken davon gar nichts. Im Einzelfall kann man nicht sagen, wer das Pech hat, durch seinen Prostatakrebs ernsthaft krank zu werden. Die derzeit üblichen Behandlungen machen leicht aus dem Haustier-Krebs einen Raubtier-Krebs. Deshalb sollte man sich nicht behandeln lassen.
Daraufhin bekam ich am 9. Mai 1978 den Antwortbrief. Darin wird zur Vorgeschichte einiges ergänzt. Unter anderem, daß der Urologe eine Punktion« seiner Prostata gemacht habe.
Was ihm der Urologe eine Woche später mitteilte, schildert Kurt Wolf wie folgt: »Er sagte mir ganz direkt, ich müsse sofort in das Krankenhaus. Entweder muß die Prostata raus oder die Hoden müssen weg, oder ich muß mit weiblichen Hormonen behandelt werden. Es traf mich wie ein Hammer. Auf meine Antwort, es könne doch nicht wahr sein, ich habe doch nie etwas gemerkt, sagte er nur, er wäre verpflichtet, mir das so direkt zu sagen.«
Der Brief fährt fort: »Ich sagte dieses erschütternde Ergebnis dem Heilpraktiker. Der sagte, es wäre kein Krebs, außer der Geschwulst und der Entzündung ist wohl noch ein Knoten vorhanden, aber der wäre nicht bösartig. Ich ging dann noch mal zum Internisten und bat, er möchte mir die Medizin aufschreiben, damit ich sie nicht immer selbst bezahlen muß. Er lehnte ab und fragte nur, wann wollen Sie in das Krankenhaus.
Ich ging auch dort wieder weg und blieb fünf Wochen bei dem Heilpraktiker in Behandlung. Nach fünf Wochen sagte der zu mir, die Geschwulst und Entzündung ist jetzt weg. Jetzt gehen Sie noch mal zum Urologen.
ich ging zu einem anderen Urologen. Der stellte keine Geschwulst und Entzündung mehr fest, sondern sagte nur, an der linken Seite haben Sie einen kleinen Knoten, wir müssen ihn punktieren. Es wurde alles hier zum Pathologischen Institut von Professor Löblich eingesandt. Ergebnis: Die Punktion ist in Ordnung ...«
Der Brief schließt: »Ich finde, es ist eine ungeheuerliche Leichtfertigkeit von diesen beiden Ärzten. Meine Frau und ich haben bis zur zweiten Untersuchung große seelische Qualen gehabt. Wäre ich dem Rat dieser beiden Ärzte gefolgt, wäre ich heute kein Mann, und es wäre nicht einmal notwendig gewesen. Das hat ja die zweite Punktion ergeben. Ich habe beim Wasserlassen keine Beschwerden und brauche in der Nacht nicht aufzustehen, gar nichts. Meine Frau und ich haben in dieser Zeit sehr gelitten darunter. Ich finde. die Sache ist so ungeheuerlich. Es wird wieder Ihre Theorie bestätigt, daß die Ärzte viel zu früh operieren ...«
Ist es nun ein Prostatakrebs oder nicht? Hat der erste Urologe recht? Oder stimmt die übereinstimmende Diagnose vom Heilpraktiker und vom zweiten Urologen?
Ich habe den Patienten am 16. Mai 1978 untersucht. Er hatte keinerlei Beschwerden. Insbesondere funktionierte das Wasserlassen einwandfrei. Der Allgemeinzustand des knapp 64jährigen war gut, die Gesichtsfarbe frisch, gesund. Bei der rektalen Untersuchung fühlte ich eine fünfpfenniggroße Verhärtung in der unteren Hälfte des linken Lappens der knapp kastaniengroßen Prostata mit einer leichten Verwölbung nach hinten. Die Verhärtung war nicht druckschmerzhaft. Die übrige Rückfläche der Drüse fühlte sich normal an, von derb-elastischer Beschaffenheit.
Ich konnte dem Patienten nicht sicher sagen, ob es sich um eine Narbe nach den beiden Biopsie-Eingriffen oder um einen Krebsknoten handelte. Oder vielleicht um eine Verhärtung aus anderer Ursache. Dies erläuterte ich ihm. Mein Vorschlag: Nichts tun, abwarten. Im übrigen empfahl ich ihm Sitzbäder zur besseren Durchblutung. Sonst riet ich zu bewußt gesunder Lebensweise unter Vermeidung von Strapazen und Ausnutzung jeglicher Erholungsmöglichkeit, insbesondere auch an Ferienorten mit mildem Reizklima. Vor allem empfahl ich eine intensivierte sexuelle Aktivität.
Am 8. Februar 1978 kam der im Jahre 1900 geborene Patient Christian Hansen in meine Sprechstunde. Bis Ende 1975, so gab er an, hatte er einbis zweimal wöchentlich Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnerinnen. Im Januar 1976 trat plötzlich eine Harnverhaltung auf. Er landete bei einem Urologen, der ein Prostata-Adenom feststellte und eine Hobelungsoperation vorschlug. Damit war der Patient einverstanden. Mit einer Auswirkung auf die Orgasmusfähigkeit rechnete er nicht.
Ohne sein Einverständnis wurden außer der Hobelungsoperation eine Samenstrangunterbindung beiderseits gemacht und drei Stanz-Biopsien aus der Prostata.
Danach eröffnete man dem Mittsiebziger, daß er außer der gutartigen Drüsenwucherung auch einen Prostatakrebs habe. Deshalb müsse man ihm ein gegengeschlechtliches Hormonpräparat unter die Haut pflanzen.
Der Patient lehnte dies ab. Er wußte von der Kastrationswirkung und wollte dies auf keinen Fall. Im Entlassungsbericht an den Hausarzt vom 16. Februar 1976 heißt es: »Herr H. hat sich leider nicht überzeugen lassen, daß eine Nachbehandlung mit gegengeschlechtlichen Hormonen erforderlich ist. Er hat hier eine Erklärung unterschrieben, daß er die Behandlung des bestehenden Karzinoms der Prostata ablehnt.«
Nicht in dem Entlassungsbericht steht, was sich bei der Untersuchung mit dem Urologischen Chefarzt abspielte. Dies hat der Patient schriftlich festgehalten: »Darauf verlangte der Chefarzt Dr. P. mich unter vier Augen zu sprechen. Ich erwartete eine medizinische Aufklärung. Er verlangte jedoch von mir eine Unterschrift auf einigen übereinandergelegten Blättern Papier.
»Ich sagte, daß ich das nicht unterschreibe, weil ich noch meine volle Potenz habe und mit einer Frau Kinder haben möchte. Darauf gab er mir zur Antwort: »Wer wird sich noch mit Ihnen abgeben?« Dann versuchte er die Unterschrift von mir zu erpressen. Ich wollte das Krankenhaus verlassen. Er sagte: »Sie kommen nicht früher heraus, bis Sie unterschrieben haben. Die Türen werden alle verschlossen, Ihnen werden die Kleider fortgenommen.« Und er werde das Gericht und den Rechtsanwalt holen. Und er werde mich niemals mehr operieren und behandeln.
»Trotzdem ich dem Chefarzt bescheinigt hatte, daß ich die Behandlung mit Hormonen ablehnte, kam darauf der Krankenpfleger T. auf mich zu, zog mit Gewalt an meinem Bademantel und wollte mich zur Bestrahlung der Brust, was ja auch zur Einpflanzung der Hormone gehörte, hinschleifen.« (Anmerkung: Die Behandlung mit weiblichen Hormonen führt bei Männern zur Entwicklung eines Busens. Um das zu verhindern, werden die Brustdrüsen durch Atomsprühfeuerbestrahlung zerstört. Dies ist ein weithin praktiziertes Verfahren.)
Der Bericht des Patienten fährt fort: »Ich war gezwungen, ihn mit meiner Körperkraft an seinem Vorhaben zu hindern. -- Beweis: die anderen Patienten. Das sind KZ-artige Zustände ...«
Was der Chefarzt nicht schaffte, gelang dem Hausarzt. Er verordnete dem Patienten Honvan-Tabletten. Der Patient dachte, dies sei wegen der Blase, Er hatte nämlich nach der Hobelungsoperation einen schweren Harninfekt und war deshalb massiv mit Breitbandantibiotika behandelt worden. Kurz vor der Entlassung hatte man Bactrim, ein ebenfalls bakterienhemmendes Medikament, verordnet. Beim späteren Wirksamkeitstest stellte sich aber heraus, daß es gegen die vorhandenen Bakterien nicht wirkte.
Deshalb war der Patient arglos, als ein anderes Medikament verordnet wurde. Die Gebrauchsanweisung studierte er nicht, sondern nahm brav dreimal täglich eine Honvan-Tablette. Nach einigen Wochen verspürte er ein Ziehen in den Brüsten, ohne den Grund zu ahnen. Nach zwölf Wochen etwa fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es hatten sich kleine Busen entwickelt.
Er stürmte zum Hausarzt und machte diesem heftige Vorwürfe. Dieser entschuldigte sich mit der Behauptung, er habe »nicht gewußt, daß es sich um derartige Tabletten gehandelt habe«.
Hat er es gewußt? Oder hat er bei der Hoppla-hopp-Verarztung statt Hostacyclin oder einem namensähnlichen antibakteriellen Medikament Honvan geschrieben? Oder hat er schamlos gelogen?
Quasi als Wiedergutmachung verordnete der Hausarzt Proviron, ein männliches Geschlechtshormon, und Tonol, ein sexuell stimulierendes Medikament. Das war der zweite Kunstfehler des Hausarztes. Denn männliches Geschlechtshormon fördert die Prostatakrebsentwicklung. Doch der Arzt mag gedacht haben: Bevor ich einen Schadensersatzprozeß riskiere, verordne ich ihm das, auch wenn ich ihn damit auf längere Sicht gesehen umbringe.
»Hüten Sie sich vor Geschlechtshormonen.«
Bei dieser Gelegenheit eine dringende Empfehlung für alle Männer mit Potenzstörungen: Hüten Sie sich vor männlichen Geschlechtshormonen. Erstens helfen sie nur kurze Zeit. Zweitens machen sie die Keimdrüsen faul. Das endet schließlich in der Unfähigkeit, männliche Hormone zu produzieren. Drittens ist zu befürchten, daß damit aus dem Haustierkrebs der Prostata ein Raubtierkrebs gemacht wird.
Die Dreimonatsbehandlung mit dem weiblichen Keimdrüsenhormon hat den 75jährigen Patienten wahrscheinlich endgültig seine Potenz gekostet. Er ist völlig aus dem seelischen Gleichgewicht. Das Bewußtsein seiner bislang ungestörten Potenz war für ihn immer die Voraussetzung seiner Lebensfreude gewesen.
*
Am 11. Oktober 1977 konsultierte mich der 73jährige Zahnarzt Dr. Hermann Zander aus Süddeutschland in meiner Sprechstunde. Im Januar 1977 war er bei seinem Hausarzt wegen eines Leistenbruches. Bei dieser Gelegenheit machte der Arzt eine Vorsorgeuntersuchung. Dabei kam ihm die Prostata bei der Betastung mit dem Finger verdächtig vor.
Der Hausarzt riet dringend zur Konsultation eines Urologen. Der Leistenbruchträger hatte von seiten der Prostata nicht die geringsten Beschwerden. Störungen beim Wasserlassen bestanden nicht. Auch sonst fühlte er sich wohl.
Der nur ambulant tätige Urologe brachte seine gesamte Praxisausstattung zum Einsatz. Am Schluß röntgte er noch Nieren und Blase. Um dann zu sagen: Ja, auch er habe den Verdacht auf einen Prostatakrebs, und er empfehle die Untersuchung in der Urologischen Universitätsklinik X.
Dort landete Dr. Zander am 18. Januar 1977 in der Poliklinik. Man untersuchte wieder rektal und entnahm ein Gewebestück. Außerdem machte man Röntgenaufnahmen. Dann wurde der Patient nach Hause geschickt.
Da der Zahnarzt Mitglied der AOK war, im übrigen Quasi-Kollege, verzichtete er darauf, sich als Privatpatient behandeln zu lassen. Deshalb mußte er bis zum 7. März warten. Erst dann wurde für ihn in der Klinik ein Bett frei. Obwohl schon einen Tag nach der Punktions-Biopsie die Diagnose Karzinom feststand. Bei Kassenpatienten hat des öfteren etwas gut sechs Wochen Zeit, was bei Privatpatienten angeblich sofort operiert werden muß.
Während der stationären Behandlung untersuchte man sehr eingehend. Zuerst wurden Niere, Blase und Dickdarm geröntgt, dann sämtliche Knochen. Auch ein Szintigramm wurde gemacht, also ein Fünkchen-Bild nach Einspritzung einer radioaktiven Substanz ins Blut.
Man teilte dem Patienten mit, Skelettmetastasen bestünden nicht. Trotzdem stand später im vorläufigen Entlassungsbericht die Diagnose »Prostata-Ca IV«. Das heißt: Vorsteherdrüsenkrebs mit nachgewiesenen Metastasen. Der Zahnarzt wußte mit dem IV nichts anzufangen, sondern nur, daß er einen Vorsteherdrüsenkrebs hatte.
Während der stationären Behandlung machte man eine Vereisungsoperation (siehe Graphik Seite 210) und eine subkapsuläre Orchidektomie (= Entfernung von Hodengeweben) beiderseits.
Obwohl es aseptische Operationen waren, heilten die Wunden nicht glatt. Auch nach der Entlassung am 1. April 1977 sonderten sie noch wochenlang Blut und Eiter ab.
Eine zweite Vereisungsoperation war für Mitte April geplant. Dazu sollte der Patient einbestellt werden. Man wollte schreiben oder telephonieren.
Als der Patient nach zirka fünf Wochen noch immer nichts hörte, rief er in der Universitätsklinik an. Man sagte, das Vereisungsgerät sei ausgefallen. Er wollte wissen, wann es denn wieder funktionsfähig sein würde. Das konnte man ihm nicht sagen.
Im Juni 1977 fragte er erneut nach, wann die Vereisungsoperation endlich gemacht werden würde. Man sagte, das Kryochirurgie-Gerät sei noch immer defekt. Die Verzögerung der Vereisungsoperation wäre aber nicht so »gravierend«.
Ende Juni mochte sich Dr. Zander nicht länger vertrösten lassen. Er fuhr in die Schweiz zu einem prominenten Krebsarzt. Der schickte ihn zu einem Schweizer Urologen. Dieser empfahl ebenfalls eine Vereisungsoperation. Aber er erklärte: »Unser Gerät ist auch kaputt, fahren Sie nach X.« Er nannte den Namen einer Urologischen Privatklinik in Westdeutschland.
Dort fuhr der inzwischen recht unruhig gewordene Patient nun hin. Der Chef der Klinik, ein sehr bekannter Urologe, war nicht da. Ein Assistent untersuchte, auch rektal. Danach erklärte er, der Zustand sei tadellos, die Operation gelungen. Die noch bestehende Fistel beeinträchtigte das Urteil nicht.
Von einer weiteren Vereisungsoperation riet der Assistenzarzt ab. Diese sei nicht zweckmäßig, da die Gefahr einer Beschädigung des Blasenschließmuskels mit nachfolgender Inkontinenz bestünde.
Bei der Untersuchung in meiner Praxis klagte der Patient über Hitzewallungen und schwere Depressionen. Er hatte nirgendwo Schmerzen, war aber innerlich total verzweifelt, mit sich und der Welt völlig unzufrieden.
Von seiten der Blase und der Vorsteherdrüse hatte er keine Beschwerden. Das Wasserlassen war ungestört. Es tropfte etwas länger nach als in jungen Jahren. Aber unbedeutend.
Ich untersuchte rektal. Die Prostata war klein, im ganzen verhärtet, wie bei Prostatakrebs im Stadium C. Beide Hoden waren nur etwa mandelgroß. Rechts fand sich noch immer der Leistenbruch, die Wurzel allen Übels. Insgesamt war es das typische Bild des zerstörten Mannes-Selbstbewußtseins, das Gefühl der Geschlechtsumwandlung eines Menschen, der sich nur als Mann gefühlt und wohlgefühlt hatte.
Natürlich waren die Vereisungsgeräte nicht defekt. Vielmehr hatten die Universitäts-Urologen, sowohl der westdeutsche wie der schweizerische, kalte Füße bekommen. Wahrscheinlich eiskalte Füße.
(Anmerkung: Im Verlauf des SPIEGEL-Streitgesprächs am 27. September 1978 erklärte der Gießener Urologe Professor Carl-Friedrich Rothauge, er habe die Kryochirurgie etwa um 1965 herum sofort aufgegriffen, aber bald wieder aufgegeben. Denn sie sei der »ideale Nährboden des Hospitalismus«.)
*
Am 15. September 1977 bekam ich von dem 66jährigen Geschäftsmann Fritz Horn, Inhaber einer Parfümerie in einer Universitäts-Großstadt mit mehreren Filialen in anderen Städten, also von einem nicht nur tüchtigen, sondern auch wohlhabenden Mittsechziger, einen langen Brief:
»Sehr geehrter Herr Professor Hackethal, mit größtem Interesse und mit größter Zustimmung lese ich immer Ihre Artikel. Letztlich kaufte ich mir Ihre zwei Bücher, die sich wie spannende Krimis lesen ließen. Ich habe aber nie geglaubt, daß ich einmal in die Verlegenheit kommen würde, mich persönlich in meiner Sache an Sie zu wenden.«
Dann schildert Fritz Horn sein Schicksal. Bereits seit 1947, seit seinem 36. Lebensjahr, war seine »Wasserleitung« nicht ganz in Ordnung. Er mußte wesentlich öfter Wasser lassen als üblich, auch nachts.
»Um diesem Übel beizukommen, war ich schon bei x Ärzten. Der eine meint, ich hätte eine Reizblase, ich hätte eine Störung des vegetativen Nervensystems, der andere meinte, meine Nieren würden das Wasser nicht genügend verdicken. Ich habe schon x-mal Spritzen bekommen, Medikamente eingenommen, nichts hat geholfen. Mein Hausarzt, ein persönlicher Freund von mir, sagte, mit dieser Sache wirst du alt, da läßt sich gar nichts machen. Er untersucht auch jedes Jahr meine Prostata und hat nie etwas festgestellt.
Im Juni sprach ich nochmals mit ihm, da sagte er, ich soll doch mal in die Uni-Klinik, Abt. Urologie, gehen, um mich von Professor Salenburg untersuchen zu lassen. Ich ging am 13. Juni 1977 in die Klinik und habe da verschiedene Untersuchungen über mich ergehen lassen und wurde auch die Niere und Blase geröntgt. »Als Kastrierter will ich nicht herumlaufen.«
Herr Professor Salenburg meinte, es könnten Blasenwucherungen oder Nierensteine sein. Er fühlte meine Prostata ab und sagte, da würde eine harte Stelle vorliegen. Am Schluß sagte er mir, um die Untersuchung vollständig zu machen, daß ich mal in die Klinik kommen müßte, um eine Blasenspiegelung vorzunehmen und um eine Biopsie durchzuführen. Ich besprach dies mit meinem Hausarzt, und er sagte mir, die Sache sei harmlos, und ich könnte sie machen. Am 23. 6. 1977 wurde dann diese Untersuchung auf meinen Wunsch in Vollnarkose durchgeführt, und ich blieb eine Nacht in der Klinik.
Im Laufe der Zeit rief mich Herr Professor Salenburg an und sagte mir, meine Nieren und Blase seien gesund, die Befunde seien negativ ausgefallen. Um festzustellen, ob schon Metastasen vorhanden sind, müßte ich mir am 15. 7. ein Knochenszintigramm machen lassen. Auch diese Untersuchung fiel negativ, also zu meinen Gunsten aus.
Mit diesem Befund bekam ich nach 14 Tagen mitgeteilt, daß ich nochmals vorbeikommen soll, da nochmals eine Blutentnahme gemacht werden muß, da der Phosphatspiegel festgestellt werden muß. Außerdem sei ein Schatten am rechten 10. Wirbel, und auch dieses müßte nochmals geröntgt werden.
Auch dies ließ ich über mich ergehen und bekam als Resultat mitgeteilt, daß alles ebenfalls gut wäre und ich weder Metastasen noch sonst etwas habe. Ich hatte dann anschließend nochmals eine Besprechung mit Herrn Professor Salenburg, worauf ich ihn fragte -- inzwischen las ich Ihren Artikel »Sinnlose Operation« -, ob er nicht Krebszellen durch die Biopsie geweckt hätte; er sagte, daß dies nicht der Fall wäre.
Ich sagte ihm, daß er einen Eingriff gemacht hätte, ohne mich vorher auf die Folgen aufmerksam gemacht zu haben. Gleichzeitig sagte ich ihm, daß mein Vater Ende der fünfziger Jahre von Herrn Professor Huber an der Prostata operiert wurde, der dabei auch Prostata-Krebs feststellte. Mein Vater ist mit 84 Jahren nicht an Prostata-Krebs, sondern an Altersschwäche gestorben.
Bei der Untersuchung mit Herrn Professor Salenburg, wobei ich mich aber vorher bei meinem Hausarzt erkundigt habe, fragte ich ihn über die Folgen einer solchen Radikaloperation. Er sagte mir, daß diese Radikaloperation zur Impotenz führen kann und auch die Möglichkeit von Bewußtseinsveränderungen vorkommen würden.
Ich erklärte ihm, unter diesen Umständen würde ich mich nicht operieren lassen, als Kastrierter beziehungsweise als Wallach würde ich nicht herumlaufen. Ich nähme auch lieber das Risiko auf mich, daß der Krebs in einigen Jahren akut wird.
Hierzu möchte ich bemerken, daß ich vier Jahre Soldat in Rußland war, zweimal verwundet, oft dem Tod ins Auge gesehen habe, oft vor dem Abgrund stand, aber niemals stürzte. Das Risiko. daß dieser Prostata-Krebs akut werden würde, wäre doch an und für sich in der Relation gering. Auf meine Frage, in welchem Stadium mein Prostata-Krebs sich befindet, sagte er mir, er sei noch vollständig harmlos. Für eine bessere Lösung notfalls bis ans Ende der Welt.
Während dieser Unterredung wies er auch noch darauf hin, daß man das Karzinom noch bestrahlen könnte. Wieder meine Frage: Was hat dies zur Folge? Worauf er mir sagte, ich müßte alle paar Minuten austreten, und die Potenz wäre ebenfalls weg. Er würde mir empfehlen, nochmals mit der Strahlenabteilung Professor Weinreich zu sprechen. Auch diese Besprechung führte ich durch, und Professor Weinreich bestätigte mir das von mir vorher aufgeführte Anfangsgespräch.
Wie ich Ihnen schon schrieb, bin ich aus dem von Ihnen Gelesenen heraus nicht bereit, irgend etwas an mir machen zu lassen. Außerdem habe ich eine 24 Jahre jüngere Frau und kann man sich meine Situation vorstellen.
Am 12. 9. 1977 habe ich das Sekretariat von Herrn Professor Salenburg gebeten, mir sämtliche Unterlagen, Röntgenbefunde, Blutwerte und Voruntersuchungsergehnisse zukommen zu lassen. Diese erhielt ich heute, und sende ich Ihnen diese photokopiert zur Kenntnisnahme zu. Es liegt noch eine Photokopie der Medizinischen Uniklinik X. -- Nuklearmedizinische Abteilung -- vom 19. 7. 77 über das Knochenszintigramm bei.
Meine Frage an Sie, Herr Professor Hackethal, was soll ich tun, was würden Sie mir empfehlen? Genügt Ihnen zur Diagnose das Schreiben von Professor Weinreich, oder benötigen Sie die gesamten Unterlagen? Ich wäre Ihnen für Ihre Mitteilung sehr verbunden
Mit freundlichen Grüßen. Unterschrift.«
Dem Brief beigefügt war das von dem Universitäts-Radiologen Weinreich an seinen Urologischen Ordinarius-Kollegen Salenburg gerichtete Schreiben vom 22. August 1977, das nachrichtlich auch an den befreundeten Hausarzt ging. In dem Bericht steht als Überschrift die Diagnose: »Histologisch gesichertes kleindrüsig differenziertes, hellzelliges Adeno-Karzinom der Prostata«.
Leider erlitt der Brief des Patienten Fritz Horn vom 15. September 1977 das Schicksal der meisten Schreiben, die mich im letzten Jahr erreicht haben: Er verschwand erst einmal in dem Berg unerledigter Post. Erst Anfang Januar 1978 entdeckte und las ich ihn.
Bei dem anschließenden Telephongespräch erfuhr ich, daß der Patient inzwischen bei einem sehr renommierten Urologie-Ordinarius im Ausland gewesen war. Weder hatte er sich zu der verstümmelnden Radikaloperation noch zur Atomsprühfeuerkanonade von Prostata und Umgebung entschließen können. Er konnte und wollte es sich leisten, notfalls bis ans Ende der Welt zu reisen, um eine bessere Lösung zu finden.
Am 18. Januar 1978 war Fritz Horn in meiner Sprechstunde. Seine charmante, zwei Dutzend Jahre jüngere Lebensgefährtin begleitete ihn. Wenn überhaupt noch ein Zweifel hätte sein können, nun war klar: Auch eine Reise ans Ende der Welt lohnte, wenn nur dort der Arzt saß, der ohne Sexualverstümmelung helfen konnte.
Der vitale Mittsechziger war von seiner jungen Frau jung gehalten worden. Wie ein Krebskranker sah er bei Gott nicht aus. Doch das kann manchmal täuschen.
Ich betastete die Vorsteherdrüse und zeichnete meinen Tastbefund auf. Die Drüse war knapp roßkastaniengroß. Man tastete eine Verhärtung im Bereich beider Unterlappen, also in der unteren Hälfte rechts und links. Also nicht nur links, wie es der Urologie-Ordinarius gefühlt hatte. Ich zeigte dem Patienten meine Zeichnung.
Später habe ich sie übrigens mit der des Urologen Whitmore in New York verglichen. Die Zeichnungen stimmen überein. Es beruhigt mich deshalb, weil die Urologen mir vorwerfen, ich verstünde nichts von Prostatakrebs. So einfach sollten sie sich die Argumentation bei einem Arzt mit mehr als 25jähriger allgemein-, besser: schlechtbinchirurgischer Erfahrung nicht machen.
Meine abschließende Empfehlung war eigentlich selbstverständlich: Fahren Sie zu Whitmore nach New York. Er scheint mir nicht nur der beste Fachmann der Welt auf diesem Gebiet zu sein, sondern auch der vertrauenswürdigste.«
Ich kannte Willet F. Whitmore jr., den Chef-Urologen des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, aus der Literatur. Seine Methode der Prostata-Spickung mit radioaktiven Nadeln begrenzter Strahlungsstärke und Dauer schien mir die einzig diskutable Form örtlicher Prostatakrebs-Therapie zu sein.
Ich hatte bereits mit Whitmore korrespondiert, bevor die Korrespondenz mit dem Patienten Fritz Horn begann. Ich wollte von ihm wissen, ob er der radikalen Prostatektomie noch immer ablehnend gegenüberstünde. Er bestätigte mir dies und lud mich zu einem Besuch in New York ein.
Da ich ohnehin vorhatte, in Kürze zu Whitmore zu reisen, wurde am Schluß der Sprechstunden-Untersuchung mit Fritz Horn folgende Verabredung getroffen: Er reiste Mitte Februar 1978 zu Whitmore und ich nach Möglichkeit zur gleichen Zeit, um zu dritt in New York über das weitere Vorgehen beraten zu können.
»Ich würde bei mir diese Operation niemals machen lassen.
Mein Flug nach New York verzögerte sich bis Anfang März. Vor meinem Abflug bekam ich noch einen handschriftlichen Brief meines Patienten, besser gesagt meines Schützlings. Denn mehr oder weniger lief mein Auftrag darauf hinaus, fachmännisch zu kontrollieren, ob die eventuell von Whitmore empfohlene Operation wirklich zweckmäßig war. Gegebenenfalls sollte ich ihn vor einer nichtempfehlenswerten Operation schützen.
Am 24. Februar 1978 schrieb mir Fritz Horn: »Lieber Herr Professor Hackethal! ... Bei Dr. Whitmore habe ich alles für Sie vorbereitet. Nicht nur ein guter Chirurg, sondern auch ein cleverer Geschäftsmann. Sie werden es selbst merken: Klinik wie ein Hotel.
Besprechen Sie bitte meinen Fall mit ihm. Ich werde mich nur nach Ihnen richten. Ohne, selbstverständlich, Obligo für Sie. Sollte ich morgen meine pathologischen Befunde nicht bekommen, nehmen Sie sie bitte mit und schauen Sie sie sich an. Ich lege auf Ihr Urteil größten Wert ...«
Ich wußte inzwischen, daß Whitmore Herrn Horn eine Operation nach seiner Methode vorgeschlagen hatte. Dr. Whitmore hatte ihm seine Methode erklärt. Der Patient hat die Beschreibung so in Erinnerung: »Bei dem »radiogold seeds spiking« (= saatartige Spickung mit radioaktivem Gold) werde die Bauchdecke bei der Scham geöffnet, die Prostata so weit freigelegt und die kranke Stelle mit Goldnadeln bespickt, welche auf das kranke Gewebe genau abgestimmte Strahlenmenge haben. Dann wird wieder zugenäht, und die goldenen Nadeln bleiben in der Prostata.«
Es sei eine relativ kleine, ungefährliche Operation. So jedenfalls hatte Fritz Horn den Chef-Urologen vom Memorial Hospital for Cancer and Allied Diseases verstanden.
Whitmore gab mir die Krankenakte von Fritz Horn. Wir verglichen unsere Tastbefunde. Sie stimmten überein. Whitmore tippte auf das Stadium iB. Ich hatte -- wie gesagt -- iB/C, also ein Übergangsstadium, angenommen. Whitmore räumte ein, daß es auch das Anfangsstadium C sein konnte. Doch das war nicht weiter wichtig.
Ohnehin empfiehlt Whitmore in beiden Stadien die gleiche Therapie, nämlich jene Methode, die seit 1970 in unveränderter Form durchgeführt wird und die nach seiner Überzeugung allen anderen Verfahren hei Prostatakrebs eindeutig überlegen ist. Er nennt sie: »Retropubic implantation of the prostate with Iodine 125 and simultaneous pelvic lymphadenectomy.« Übersetzt: Einpflanzung von (radioaktivem) Jod 125 in die Prostata mit operativem Zugang hinter dem Schambein und gleichzeitiger Ausräumung der Lymphdrüsen im Becken.
Es ist eine Riesenoperation. Der Bauch wird in 30 Zentimeter Länge aufgeschnitten. Der in Narkose durchgeführte Eingriff dauert volle vier Stunden.
Nach meiner Rückkehr aus New York besuchte mich der bereits ungeduldig wartende Patient an meinem Winterurlaubsort in St. Moritz. Meine Empfehlung faßte ich in folgendem Satz zusammen: »Ich würde bei mir
* Rechts: Professor Rothauge.
diese Operation niemals machen lassen.«
Daß mir dieses Urteil sehr sympathisch wäre, kann ich nicht sagen. Viel lieber wäre es mir gewesen, ich hätte den Eingriff aus voller Überzeugung empfehlen können. Es widerspricht nicht nur dem Temperament, sondern auch der Grundeinstellung eines Chirurgen, nichts zu tun, wenn eine Operation Hilfe versprechen kann. Erst recht dann, wenn nur die Operation Besserung verspricht.
Deshalb wäre ich damals sogar im Zweifel eher geneigt gewesen, bei einer Krebs-Erkrankung die Operation zu empfehlen, als überhaupt keine aktive Therapie. Doch ich bin nicht im Zweifel. sondern überzeugt: Auch die Whitmore-Operation ist keine wesentlich bessere Alternative als die anderen Rabiattherapie-Methoden.
Ich verhehle meine Beklemmung über diese Schlußfolgerung nicht. Sie entspringt aus der Tatsache, daß ich im Grunde fasziniert bin von der technischen Perfektion, dem Forschungseifer und der Informations-Großzügigkeit, ganz zu schweigen von der gastfreundschaftlichen Liebenswürdigkeit, mit der mir Whitmore und alle sonst im New Yorker Krebszentrum auf Schritt und Tritt begegneten.
Der Patient ist entschlossen, sich nicht operieren zu lassen. Wir vertrauen gemeinsam auf die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Krebs und auf die Möglichkeit, sie zu mobilisieren.
Im nächsten Heft
Gibt es ein Kainsmal der Krebszelle? -- Gefährliche »Stanze« -- Finger-Diagnose: Zur Früherkennung ungeeignet -- Ist Prostatakrebs inoperabel?