VERFASSUNGSRICHTER Kirchhof, der Zweite
Der Tübinger Finanz- und Steuerrechtler Ferdinand Kirchhof, jüngerer Bruder des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Paul Kirchhof, soll auf Vorschlag der Union in Kürze ebenfalls Richter am Bundesverfassungsgericht werden. Mit der SPD habe man sich bereits über die Wahl des 56-Jährigen Tübinger Hochschullehrers »verständigt«, heißt es aus Unionskreisen, und auch bei der FDP »um Zustimmung geworben«. Die Wahl des CDU-Mitglieds Kirchhof am 5. Juli im Wahlausschuss des Bundestags - nötig ist eine Zweidrittelmehrheit - gilt damit als sicher. Ferdinand Kirchhof ist derzeit ehrenamtlicher Richter am Staatsgerichtshof Baden-Württemberg; für das Land trat er unter anderem im Kopftuchstreit vor dem Bundesverfassungsgericht auf. Kirchhof, der Zweite, war bereits vor zwei Jahren als Kandidat für das höchste Gericht im Gespräch. Nun soll er Nachfolger des für Sozialrecht zuständigen Verfassungsrichters Udo Steiner werden.