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Klaus Blech,

aus DER SPIEGEL 31/1992

63, deutscher Botschafter in Rußland, strapaziert für eine aufwendige Innenausstattung die klamme Bonner Staatskasse. Weil ihm die Edelholzverkleidung seines neuen Büros in Moskau nicht zusagte, gab der Diplomat, dessen Pensionierung im nächsten Jahr ansteht, Order, das Dienstzimmer mit Seide auszuschlagen. Den lukrativen Auftrag erhielt eine Spezialfirma aus der Bundesrepublik. Zudem ließ sich Blech als einziger westlicher Botschafter in Moskau einen gepanzerten Dienstwagen kommen. Sein erst ein knappes Jahr alter BMW der Siebener-Reihe wurde zugunsten eines Mercedes verkauft. Der anspruchsvolle Botschafter ist seinen Untergebenen ein echtes Vorbild: Blechs Stellvertreter Eberhard Heyken beschaffte sich im neuen Botschaftskomplex eine 450 Quadratmeter große Dienstwohnung. Auch der Kanzler der Botschaft, ein nachgeordneter Beamter, empfand sein Büro als zu klein geraten und ließ eigens eine Wand entfernen. Für die Zusatzkosten berechnete die Baufirma 30 000 Mark.

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