Britischer König auf Staatsbesuch Charles III. will Beziehungen zu Deutschland weiter stärken

Noch vor seiner Krönung besucht der britische König mit seiner Frau Camilla Deutschland. Er lobte die Deutschen – und bekam ein nostalgisches Geschenk von Bundespräsident Steinmeier.
König Charles III. spricht beim Staatsbankett im Schloss Bellevue in Berlin

König Charles III. spricht beim Staatsbankett im Schloss Bellevue in Berlin

Foto: BERND VON JUTRCZENKA / AFP

Der britische König Charles III. möchte die Zusammenarbeit mit Deutschland ausbauen. Auch ihm seien die Beziehungen zwischen beiden Ländern überaus wichtig: »Ich bin mehr denn je von ihrem bleibenden Wert für uns alle überzeugt«, sagte er in seiner Tischrede beim Staatsbankett im Schloss Bellevue in Berlin. »Ich kann Ihnen nur versichern, dass ich in der Zeit, die mir als König vergönnt sein wird, alles tun werde, um unsere Beziehungen weiter zu stärken.«

Charles und seine Frau Camilla waren am Nachmittag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland eingetroffen. Sie wurden am Brandenburger Tor von ihren Gastgebern, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender, mit militärischen Ehren begrüßt. Auch Steinmeier betonte am Abend in seiner Tischrede die Stärke der deutsch-britischen Beziehungen.

Charles sagte in seiner teilweise auf Deutsch gehaltenen Tischrede am Abend, er und seine Frau seien »tief gerührt« vom herzlichen Empfang in Deutschland. Der König wies darauf hin, dass er schon mehr als 40-mal in Deutschland gewesen sei – und witzelte: »Darin zeigt sich natürlich, wie wichtig mir unsere Beziehungen sind, aber auch, so fürchte ich, wie lange es mich schon gibt.«

Charles lobt »Liebenswürdigkeit« und »Großmut« der Deutschen

Charles dankte den Deutschen auch für die »überaus bewegenden Worte der Unterstützung und Zuneigung« nach dem Tod seiner Mutter, Königin Elizabeth II., im vergangenen September. »Ihre Liebenswürdigkeit hat meiner Familie und mir mehr bedeutet, als ich in Worte fassen kann.« Der König sprach Deutschland zudem seine Anerkennung für die Aufnahme von mehr als einer Million Geflüchteten aus der Ukraine aus. Dies sei »ein überzeugender Beweis, wie mir scheint, für die Großmut der Menschen in Deutschland«.

Steinmeier schenkte dem britischen König auch ein Foto seines ersten Besuchs in Deutschland 1962. Der Schnappschuss zeigt ihn im Alter von 13 Jahren bei der Ankunft mit seinem Vater, Prinz Philip, auf dem Flughafen Frankfurt. »Ein junger Journalist, damals noch Praktikant, hat das Bild auf dem Rollfeld aufgenommen«, sagte Steinmeier am Abend in seiner Tischrede. Es sei ein »bezauberndes Foto«. Es sei ihm eine persönliche Freude, Charles das Foto – großformatig und in Schwarz-Weiß – »als Zeichen der langjährigen Verbundenheit zu unserem Land« zu schenken.

Für den Besuch des Königspaars betreibt Berlin indes einen großen Sicherheitsaufwand. Absperrungen gab es nicht nur rund um das Luxushotel Adlon, wo Charles und Camilla mutmaßlich schlafen, sondern auch am Schloss Bellevue, dem Kanzleramt und dem Bundestag. Rund 900 Beamte bot die Berliner Polizei am Mittwoch auf. Das Königspaar selbst wird geschützt von Spezialeinheiten des deutschen Bundeskriminalamts und Leibwächtern aus Großbritannien.

aeh/dpa
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