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Briefe

KONZERTIERTE AKTION
aus DER SPIEGEL 45/1967

KONZERTIERTE AKTION

(Nr. 43/1967. Gruppe 47)

Der SPIEGEL hat über die Tagung der Gruppe 47 und die hierbei vom Großteil der anwesenden Schriftsteller unterzeichnete »Anti -- Springer -- Resolution« berichtet. Im Zusammenhang damit wurde in dem Bericht gesagt: »Sie (die Verleger) erwogen sogar, Springers »Welt der Literatur sämtliche Verlagsanzeigen vorzuenthalten und ihr, so ein Vorschlag Pipers, auch keine Rezensionsexemplare mehr 711 schicken.«

Es ist nicht richtig, daß die Verleger, die sich mit der Besorgnis der Schrift-

** Inhaber des R. Piper Verlags (Autoren: Stefan Andres, Ernst Barlach, Ralf Dahrendorf, Karl Jaspers, Walter Jens, Hannah Arendt.)

steiler über die Konzentration in der Presse solidarisch erklärten, erörterten, sie würden in der »Welt der Literatur« überhaupt nicht mehr inserieren. Eine solche totale »Enthaltung« konnten die Verleger nicht ernsthaft ins Auge fassen, schon weil sie Werke deutscher Autoren mit differierenden gesellschaftspolitischen Anschauungen und auch Bücher ausländischer Autoren veröffentlichen.

Ich selbst habe im abendlichen Vorgespräch die Sperrung von Rezensionsexemplaren nicht »vorgeschlagen«. Ich machte die Schriftsteller vielleicht darauf aufmerksam, daß der »Welt der Literatur« von Büchern, die nicht angezeigt werden sollen, auch die Rezensionsexemplare vorenthalten bleiben müßten, wenn in dem Vorgehen Konsequenz walten soll.

Die Erklärung der Verleger wurde nach der Tagung der Gruppe 47 veröffentlicht, zuerst von der »Weit« am 13. Oktober.

München KLAUS PIPER

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