Koschnicks Ärger
Der hessische Ministerpräsident Holger Börner wird auf dem nächsten SPD-Parteitag in Berlin im Dezember dieses Jahres voraussichtlich für das Amt des stellvertretenden Parteivorsitzenden kandidieren. Der bisherige Parteivize, Bremens Bürgermeister Hans Koschnick, bestätigte in der vergangenen Woche Meldungen über seinen Verzicht, den er bereits vor der Erkrankung des Parteichefs Willy Brandt im SPD-Präsidium angekündigt hatte. Grund für Koschnicks Rückzug in die Landespolitik ist seine zunehmende Verärgerung über Bundeskanzler Helmut Schmidt, dem er vorwirft, in letzter Zeit zu wenig die Regierungspolitik mit der Partei abgestimmt zu haben. Überdies ist Koschnick über die Desorganisation in der Bonner SPD-Zentrale enttäuscht. Aufgaben, die von Geschäftsführer Egon Bahr hätten wahrgenommen werden müssen, blieben an Koschnick hängen. Dies führte zur Überlastung des Bremers, dem schließlich in der Hansestadt angekreidet wurde, er halte sich zu selten im Rathaus auf.