Kybernetische Mäuse im Irrgarten
Ein Jahr lang bastelten Elektronik-Amateure in Amerika und Europa an seltsamen Gebilden: Manche sahen aus wie Spielzeugmäuse, andere wiederum ähnelten einem Drahtverhau auf Rädern. 6000 dieser eigenartigen Konstruktionen nahmen an dem »Mikro-Maus-Wettbewerb« des US-Elektronikmagazins »Spectrum« teil, bei dem ein mausähnliches Gefährt ein Labyrinth durchfahren und den richtigen Weg zum Ausgang finden mußte. Beim 1000-Dollar-Endkampf, der kürzlich in New York stattfand, gewann die kybernetische Maus »Moonlight Flash": Ihr Computerhirn registriert Irrwege, lernt sekundenschnell aus Fehlern und steuerte so den elektrisch angetriebenen Roboter in Rekordzeit durchs Ziel. Eine andere Mikro-Maus kommentierte ihre Irrfahrten mit synthetischer Stimme: Knallte sie gegen eine Wand, ertönte ein kurzes »Autsch«, und wenn der Elektronik-Nager sich in einer Sackgasse wiederfand, plärrte er verschreckt: »Ratten.«