LEBENSZIEL.
Bundesverteidigungsminister Gerhard Schröder hält sich nach seiner Krankheit politisch nicht mehr für voll ein-. satzfähig. Während seiner Rekonvaleszenz in einem Sanatorium am Tegernsee ist sich der 57jährige »Reserve-Kanzler« darüber klargeworden, daß seine Kräfte für den Kampf um den Sessel des Regierungschefs nicht mehr ausreichen. Als neues politisches Lebensziel steuert der Repräsentant des protestantischen CDU-Flügels nun die Nachfolge des katholischen Bundespräsidenten Heinrich Lübke an, dessen Amtszeit am 12. September 1969 abläuft. Schröders schärfster CDU-Konkurrent für das höchste Staatsamt: der evangelische Oberkonsistorialrat und Präsident des Deutschen Bundestages Eugen Gerstenmaier.