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Luis Mercader,

aus DER SPIEGEL 34/1990

73, Bruder des Trotzki-Mörders Ramon Mercader, machte Bekanntschaft mit der neuen Pressefreiheit in der Sowjetunion. Der Spanier beklagte sich in einem Interview mit der sowjetischen Gewerkschaftszeitung Trud, daß Bruder Ramon 1978 unter falschem Namen in Moskau begraben worden sei: »Er muß endlich seinen Namen zurückerhalten, und auch die ganze Wahrheit muß jetzt ans Licht.« Der Interviewer blieb kühl: »In der Ära von Glasnost« würden die Dinge »nun beim richtigen Namen genannt«. So könnte man sagen, »Ramon Mercader beging ein Verbrechen, einen politischen Mord, und verdient nicht den Titel eines ,Helden der Sowjetunion'.« Auch die Antwort des entgeisterten Luis Mercader wurde unzensiert veröffentlicht: »Mein Bruder Ramon Mercader hatte einen Auftrag erhalten. Und den erfüllte er.«

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