Zur Ausgabe
Artikel 59 / 109

RUSSLAND Lukrativer Waffenhandel

aus DER SPIEGEL 25/2004

Ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gerät durch ein Ermittlungsverfahren in Italien unter Druck. Die Staatsanwaltschaft in Trient verdächtigt Jewgenij Ananjew, Ex-Chef des früheren staatlichen Rüstungsexportkonzerns »Roswooruschenije«, gut sieben Millionen Dollar Schmiergelder aus Waffengeschäften über italienische Banken gewaschen zu haben. Der Manager, der sich in Russland verborgen hält, schweigt zu den Vorwürfen. Er zählt zum engeren Kreis der Kreml-gesteuerten russischen Waffenhändler.

Ananjew diente zwischen 1999 und 2000 dem Chef des Militärtechnik-Exporteurs »Promexport«, Sergej Tschemesow, als Berater. Tschemesow, 51, Oberstleutnant des KGB a. D., wiederum ist seit den achtziger Jahren mit Russlands heutigem Präsidenten bekannt. Putins jetziger oberster Waffenhändler leitete bis 1988 die Vertretung der konspirativen Rüstungsforschungsvereinigung »Lutsch« (Strahl) in der DDR - zu einer Zeit, als Putin dort in der Dresdner KGB-Filiale diente. Leiter von Rüstungsunternehmen, die oft monatelang auf Bezahlung durch die Staatshändler warten müssen, liegen derweil im Dauerclinch mit Tschemesow, den Putins Administrationsvize Igor Setschin stützt. Sie monieren vor allem, dass Tschemesow Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe toleriere, so bei Verträgen mit Indien und China. Tschemesow äußert sich zu den Vorwürfen nicht.

Zur Ausgabe
Artikel 59 / 109
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten