MACHTVERTEILUNG
(Nr. 17/1971, SPIEGEL-Titel über Jochen Steffen)
Gott sei Dank, daß das Wählervolk mehr Geist im Kopf hat als der für den roten Steffen so viel Propaganda machende Augstein!
Bad Münstereifel (Nrdrh.-Westf.)
KARL MEHREN
Welch unfairer und entstellender Wahlkampf von »Bild«. Sollte sich Beispiel an CDU selbst nehmen. Die betreibt Wahlkampf schon fairer. Sie wirbt selbst zutreffend. Ihr Charakter ist wirklich mit den Eigenschaften eines »ausgedienten Omnibusses« zu vergleichen.
Frankfurt (Main) ROLF SCHNEIDER
Mir kamen die Tränen, als ich las, daß Herr Steffen beim Anblick eines armseligen Indianer-Reservats unverhohlen geweint hat. Und dann erfuhr ich noch, daß Herr Steffen als kleiner Junge für bedürftige Mitschüler gebettelt hat. Und an dieser Stelle Ihrer Laudatio schüttelte mich ein Weinkrampf. Warum nur wohne Ich nicht in Schleswig-Holstein? Warum nur ist es mir versagt, einen so großartigen Menschen zu wählen? Ich bin verzweifelt!
Wiesbaden MARIE-LOUISE MACKENZIE
Jochen hat nicht immer recht -- aber er hat oft recht. Möge Ihr Artikel nicht nur dazu beigetragen haben, daß Jochen vielleicht einen beträchtlichen Wahlerfolg verbuchen kann, sondern auch dazu, daß die VOGEL GMBH & CO. KG ihren Konkurs anzumelden hat.
Köln PROVINZKABARETT DIE PROLET-ARIER ROBERT IHNEN
Die selbstverständliche Offenheit, mit der Jochen Steffen antwortet, spricht für sich. CDU/CSU-Politiker weichen konkreten Fragen mit Hering- und Marmeladevergleichen aus. Auch das spricht für sich.
Münchenstein (Schweiz) MARKUS MURBACH Was bewog Sie, für jeden Ihrer Leser so klar ersichtlich Wahlpropaganda für den »roten Jochen« zu machen? Neuß (Nrdrh.-Westf.) ERHARD SCHIFFERS
Ganz aufschlußreich, Ihr Gespräch mit dem Intellektuellen Steffen. Aber bei Gelegenheit dieses Gesprächs oder dessen Redaktion hätten Sie Herrn Steffen vielleicht den Unterschied zwischen Adjektiv und Adverb (sicher -- sicherlich) beibringen und ihm erläutern können, daß man ein Partizip nicht steigern sollte ("weitergehender"). Überdies hat Herr Steffen das mir neue sprachliche Kunststück gestaltet, einen Komparativ ("weltergehend") noch einmal in den Komparativ zusetzen. Schauerlich!
Frankfurt (Main) JOHANNES KOCH Ich freue mich, daß Sie mit dem SPIEGEL aktive Wahlhilfe für Jochen Steffen geleistet haben. Ich habe mein Exemplar des SPIEGEL an diejenigen weitergegeben, die sich sonst nur anhand der »Welt« und »Bild« informieren.
Wedel (Schlesw.-Holst.) UTE DANGE
Seit ich diesen Bericht gelesen, ist mir Jochen Steffen noch sympathischer.
Bremen DIETMAR PETERS
Wer den Sozialdemokrat Jochen Steffen für einen Anarchisten hält, dessen demokratisches Denken -- sofern er es je besessen hat -- dürfte längst überholt sein. Steffens Vorstellungen und Pläne sind keine Utopien, sondern sehr realistisch und schwerpunktmäßig zu bejahen.
Engstlatt (Bad.-Württ.)
HEINZ SCHLOTTERER
Bei einer Gesamtbetrachtung der drei Artikel über den Führer der Opposition in Schleswig-Holstein erscheint auffallend: Schwerwiegende politische Veränderungen, zu denen wohl auch der SPIEGEL in seinem Selbstverständnis partiell tendiert, werden aus einer vernünftigen Analyse der gegenwärtigen gesellschaftlichen Machtverteilung gewonnen einerseits. Andererseits wird es nicht versäumt, Jochen Steffen mitsamt seinem Konzept in die Nähe eines Futurologen zu katapultieren.
Gießen HEINZ ZIELINSKI
Zu dem Steffen-Bericht Herrn Schreibers gratuliere ich Ihnen. So gut Geschriebenes las ich auch bei Ihnen seit langem nicht.
Wedel (Schlesw.-Holst.) FRITZ GUTSCHE
Welch ein Lichtblick ist Schleswig-Holsteins »Roter Jochen« im sonst oft so trostlosen Orange-Rosa der SPD!
Büderich (Nrdrh.-Westf.) DIETMAR CLOOS
Einzige Hoffnung für die Bundestagswahl 1973: Wenn sich Professor Rubin für die Landtagswahl schon in den süddeutschen Raum entführt (zu CSU-Freunden?), so wird er sich 1973 ja vielleicht nach Südamerika kidnappen (zu ähnlichen Freunden?), von wo er hoffentlich nicht zurückkehrt. Dann scheint mir ein SPD-Wahlsieg sicher.
Mainz JÜRGEN FEDDERWITZ