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BUNDESWEHR Marine in der Wüste

aus DER SPIEGEL 12/1997

An dem amerikanisch-deutschen Wüstenmanöver »Roving Sands« (Wanderdüne) in den US-Bundesstaaten Texas und New Mexico nehmen in diesem Jahr erstmals auch Kräfte der Bundesmarine teil. Die texanische Stadt El Paso, fast tausend Kilometer vom Meer entfernt und umgeben von Wüste und Bergen, wird für die Übung zur »Hafenstadt« erklärt. Kriegsschiffe kommen bei dem Manöver, dem ein Szenario wie beim Golfkrieg 1991 zugrunde liegt, nicht zum Einsatz. Vielmehr schickt die Marine »Roland«-Flugabwehrraketen, die sonst Flugplätze der Marineflieger in Nordholz und Eggebek beschützen. Sie sollen in dem zweiwöchigen Kriegsspiel den mit Raketen der Typen »Patriot«, »Hawk« und »Stinger« ausgerüsteten Verbänden der Luftwaffe und des Heeres helfen, El Paso gegen Luftangriffe zu verteidigen. Gelernt haben die Deutschen aus einer peinlichen Panne des vorigen Jahres. Damals mußten eilends 1000 Paar Kampfstiefel eingeflogen werden, weil vielen Landsern im heißen Sand die Sohlen abgefallen waren. Jetzt bekamen die gut 2300 Soldaten, die nächsten Monat in die Wüste geschickt werden, vorsorglich hitzefestes Schuhwerk. Dessen Kosten machen indes nur einen kleinen Bruchteil des finanziellen Aufwands von knapp 20 Millionen Mark aus: Weit mehr als die Hälfte des Geldes wird allein dafür benötigt, Hunderte von Fahrzeugen per Schiff über den Atlantik zu schaffen.

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