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Maulkorb für die FDP

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aus DER SPIEGEL 21/1986

Die liberalen Bundestagsabgeordneten sollen für ein paar Wochen jeglichem Streit mit der CSU aus dem Wege gehen. Weil »Wählerinnen und Wähler, aber auch immer mehr Parteifreunde« sich

beim FDP-Fraktionschef im Bundestag, Wolfgang Mischnick, über »die ständigen öffentlichen Auseinandersetzungen« beschwerten, forderte er alle Mitglieder der Fraktion schriftlich auf, in den nächsten 14 Tagen einmal alle Aktionen aus München unbeantwortet zu lassen«. Er wisse, so Mischnick, »daß das manchmal Überwindung kostet, aber es ist besser, die Querschüsse aus München ins Leere laufen zu lassen, statt durch ständiges Echo die Geräuschkulisse zu verstärken, was uns mehr schadet als nutzt«. Der Brief heißt unter den liberalen Parlamentariern schlicht »Maulkorberlaß«. Der Abgeordnete Wolfgang Weng: »Wenn ich inhaltlich nichts mehr einbringen kann, welchen Sinn hat dann noch die Koalition?«

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