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Briefe

METALLARBEITERSTREIK
aus DER SPIEGEL 50/1956

METALLARBEITERSTREIK

Im Metallarbeiterstreik in Schleswig-Holstein (Ihr Bericht »Mit Kabarett und Kino") spielt übrigens auch jene von Ihnen bereits in Ihrem Artikel »Vorsorge-Untersuchungen - Gegen den Verbrauchstod« (SPIEGEL 41/1956) erwähnte Forderung des Kölner Arztes Dr. med. Rodewald (Initiator der Vorsorge-Untersuchungen) eine Rolle, wonach die Lohnempfänger wie die Angestellten im Krankheitsfalle ihren Lohn für einen Zeitraum bis zu sechs Wochen erhalten sollen. Nach der Darstellung Rodewalds und der Gewerkschaften hat es den Anschein, als ob diese Forderung die einzige Lösung des Problems darstelle. Es wird dabei übersehen, daß man denselben Effekt, nämlich die Besserstellung des gewerblichen Arbeitnehmers im Krankheitsfalle, auch genauso gut durch Ausschüttungen eines erhöhten Krankengeldes erreichen kann. Es ist nicht einzusehen, warum gerade die sowieso durch überhöhte Lohnforderungen, Ansprüche auf Arbeitszeitverkürzungen, längeren Urlaub, höhere Urlaubsgelder usw. schon über Gebühr beanspruchten Arbeitgeber insoweit auch noch Kosten der Sozialreform tragen sollen.

Kiel OSKAR PADE

cand. jur.

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