Zur Ausgabe
Artikel 6 / 102

Millionen-Sammler

aus DER SPIEGEL 23/1989

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat indirekt Verantwortung für das illegale Treiben der größten Parteien-Geldwaschanlage übernommen. In einer geheimen Aktion sammelte der BDI während der vergangenen Monate bei Mitgliedsunternehmen mehrere Millionen Mark, um Steuerschulden der »Staatsbürgerlichen Vereinigung 1954 e.V., Köln/Koblenz« (SV) zu begleichen. Die Staatsbürgerliche Vereinigung, in der über Jahre verdeckte Millionenspenden an die bürgerlichen Parteien gewaschen wurden, war Anfang der achtziger Jahre aufgeflogen. Spitzenvertreter des Bundesverbandes der Deutschen Industrie gehörten zwar seit Beginn zum SV-Präsidium, bislang aber hatten die Industriellen stets die Nähe zu der Vereinigung geleugnet. Das unrühmliche Kapitel soll jetzt offenbar durch eine Großaktion der Wirtschaft abgeschlossen werden. Als Vermittler schaltete der BDI den Frankfurter Anwalt Gerhard Laule ein, der in der Parteispenden-Affäre als Vertreter der Deutschen Bank aufgetreten war.

Mehr lesen über

Zur Ausgabe
Artikel 6 / 102
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren