Hausmitteilung Missbrauch / Heinsberg / Indien / SPIEGEL EDITION

Müller
In den vergangenen Jahren hat der SPIEGEL Missbrauchsfälle im Fechten, Boxen und Judo aufgedeckt, nun werfen Schwimmerinnen dem Bundestrainer Stefan Lurz vor, sie als Minderjährige belästigt und bedrängt zu haben. Die Redakteurin Ann-Katrin Müller und ihr Kollege Sven Becker recherchierten gemeinsam mit dem freien Journalisten Jannik Höntsch die Vorwürfe und Hintergründe; unter anderem erhielten sie auch Screenshots von Chats, in denen Lurz sexistische Bemerkungen machte. Während der Recherche versuchten Vertraute des Trainers, den SPIEGEL von einer Veröffentlichung abzubringen. Sie fürchten um die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer. »Es ist erschreckend, dass der Sport und die Medaillen mehr zu zählen scheinen als die Aufklärung solch schwerer Vorwürfe«, meint Müller. zum Artikel
Am 25. Februar des vergangenen Jahres wurde der erste Covid-19-Fall in Nordrhein-Westfalen bekannt, es handelte sich um einen Mann aus Gangelt im Kreis Heinsberg. In den folgenden Tagen entwickelte sich die Region zum Hotspot, Heinsberg wurde zu einem Synonym für den Beginn der Pandemie in Deutschland. Der Mann hatte eine Karnevalssitzung besucht – sie galt als Ursache für den Ausbruch, der Mann als Superspreader. Aber der Vorwurf stimmt nicht, wie die Redakteure Lukas Eberle und Maik Großekathöfer rekonstruierten. Sie sprachen mit Gästen, trafen Krisenmanager, Ärzte, sahen sich auch die Halle an, in der die Feier stattgefunden hatte. Nicht jeder in Gangelt war bereit, die Journalisten zu empfangen, dafür gelang es ihnen, mit dem Bruder des vermeintlichen Patienten null zu reden. »Es gab nicht den einen Menschen, der den Ausbruch ausgelöst hat«, sagt Eberle. zum Artikel
Milliardäre sind üblicherweise nicht einfach zu erreichen. Doch Adar Poonawalla, Chef des Serum Institute of India, des größten Impfstoffproduzenten der Welt, scheint eine Ausnahme zu sein. Eine Viertelstunde, nachdem Redakteurin Laura Höflinger eine WhatsApp-Nachricht an ihn gesendet hatte, meldete sich ein Pressesprecher, eine Stunde später sprach Höflinger mit Poonawalla selbst. Dieses erste Gespräch fand im Mai 2020 statt. Jetzt im Februar traf sie den Unternehmer für ein ausführliches Gespräch an seinem Firmensitz in Pune. Der Unternehmer berichtete, wie es sich anfühlt, plötzlich von Staatschefs um Hilfe gebeten, von Fremden bedroht zu werden. »Vor der Pandemie interessierten sich die Medien vor allem für seine Hobbys«, sagt Höflinger. Poonawalla gehören eine Zuchtfarm für Rennpferde, zahlreiche Luxuswagen. Und ein Batmobil. zum Artikel
Möglicherweise wird man das 21. Jahrhundert einst als Zeitalter der Frauen bezeichnen, als eine Epoche, in der die Gleichberechtigung nicht nur formell, sondern tatsächlich verwirklicht wurde. Zwar gilt es noch, viele Schwierigkeiten zu überwinden, aber unbestreitbar gewinnen immer mehr Frauen an Einfluss und Macht. Wie enorm die Veränderungen sind, zeigt ein Blick zurück in die Geschichte. Die aktuelle Ausgabe von SPIEGEL EDITION trägt daher Texte zusammen, in denen der SPIEGEL über bemerkenswerte und ungewöhnliche Frauen verschiedenster Epochen berichtet hat. SPIEGEL EDITION »Große Frauen in der Geschichte« ist ab Dienstag im Handel.