Zur Ausgabe
Artikel 74 / 76

Briefe

Mit Amüsement
aus DER SPIEGEL 28/1979

Mit Amüsement

(Nr. 27/1979, Briefe: Fußball beeinflußte Index)

Die nervösen Reaktionen auf die Einschaltquote der ARD-Politmagazine verfolgt »Report« mit Amüsement. Wer achteinhalb Jahre lang leitend (und leidend) in der »Heute«-Redaktion mit der etablierten »Tagesschau« konkurriert hat, weiß am besten, wie gering der Eigenwert politischer Sendungen beim Publikum ist. Deshalb weist Winfried Scharlau zu Recht auf die Bedeutung des Umfeldes für Magazinsendungen hin. Wer auf Einschaltquoten fixiert ist, muß fairerweise auch dies festhalten:

Die im »Medienspiegel des Instituts der deutschen Wirtschaft« und im SPIEGEL veröffentlichten Einschaltquoten und die Schlußfolgerungen daraus widerlegt Scharlau schon deshalb nicht, weil Zahlen aus dem ersten Quartal mit Zahlen aus 1978 redlich nicht zu widerlegen sind.

Der Abstand zwischen »Report« und »Panorama« erklärt sich ganz wesentlich nicht dadurch, daß Panorama im vergangenen Jahr einmal gegen ein Fußballspiel ... und ein zweites Mal gegen die Europameisterschaft der Leichtathleten sendete. Vielmehr hatte auch Report seinen »Einbruch« durch das Umfeld: Und im übrigen war »der Abstand« größer, als daß er durch einen zweiten umfeldbedingten Einbruch zu erklären sei.

Deshalb erklärt sich die unterschiedliche Publikumsgunst vielleicht doch auch aus einem anderen Grund. Es ist nachgerade absurd, den Eindruck zu erwecken, »liberale Themen« (was immer damit gemeint sein mag) seien ein Privileg von Panorama. Auch Report wird, wie bisher, liberale Themen behandeln, und zwar sachgerecht und liberal.

München GÜNTHER VON LOJEWSKI

Leiter der »Report«-Redaktion

Tiefe Zweifel

(Nr. 27/1979, CDU/CSU)

Der Versuch des SPIEGEL, mich als rheinland-pfälzischen Richard Kimble darzustellen, der in der Auseinandersetzung um den Kanzlerkandidaten der Union »von Furcht besessen, sich in einer kritischen Situation unwiderruflich festlegen zu müssen«, zu den »Einerseits-Andererseits-Politikern« flüchtet, hinterläßt bei mir tiefe Zweifel: War ich's oder war ich's nicht, der bei jeder Sitzung der verschiedenen Gremien -- sei es auf Landeschene, sei es auf Bundesebene -- für Ernst Albrecht votierte? War ich's oder war ich's nicht, der für diese Haltung eine nahezu einmütige Unterstützung seines CDU-Landesverbandes erfuhr. Spaß beiseite: Bemühen Sie sich doch bitte um etwas seriösere Informationen -- auch wenn es darauf hinauslaufen könnte, daß der von Ihnen be-spiegelte Politiker nicht in die Schablone paßt, die Sie für ihn bestimmt haben.

Darum auch gleich noch eine Zusatzbemerkung: Ich war für Ernst Albrecht; die Fraktion hat entschieden. Ich akzeptiere dieses Votum und werde es solidarisch mittragen.

Mainz DR. BERNHARD VOGEL Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz

Der Gesamtauflage dieser SPIEGEL-Ausgabe ist ein Prospekt der Firma American Express Comp., Frankfurt, beigeklebt.

Einer Teilauflage dieser SPIEGEL-Ausgabe ist eine Postkarte von HARVARDmanager Hamburg, beigeklebt,

Die Redaktion des SPIEGEL behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen

Zur Ausgabe
Artikel 74 / 76
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren