Mit dem Deutschen-Haß in Israel
wurde auch der Zaun um Bonns Botschaft in Tel Aviv abgebaut. Weil nach Ankunft des ersten deutschen Botschafters in Israel, Rolf Pauls (am 11. August 1965), Tausende von Israelis in Tel Aviv immer wieder vor Pauls Botschaftsprovisorium im Hotel Sheraton demonstriert hatten, bestand das Bonner AA aus Sicherheitsgründen auf Errichtung eines drei Meter hohen Eisengitters um das neue Botschaftsgebäude, Sutinstraße 16. Obwohl noch ein Jahr nach Pauls Amtsantritt immer wieder einige Israelis vor der neuen Botschaft gegen die Deutschen demonstrierten (Bild links), fühlte sich Pauls hinter dem hohen Zaun wie in einem »Zoo-Käfig«. Als eine seiner letzten Amtshandlungen ließ Pauls, der in Tel Aviv von Karl Hermann Knoke abgelöst wird und am Montag letzter Woche in die Bundesrepublik zurückkehrte, das Gitter wie alle anderen Einzäunungen in der Sutinstraße auf Schulterhöhe verkürzen (Bild rechts). Pauls: »Jetzt sind die Beziehungen zu den Israelis so gut, daß ich als Krönung meiner Annäherungstätigkeit die allerdings sehr kostspielige Kürzung des Gitters (6201 Mark) durchsetzen konnte. Ein noch deutlicheres Zeichen für die deutsch-israelische Normalisierung ist, daß die israelische Öffentlichkeit und Presse von diesem Schnitt überhaupt keine Kenntnis nahm.«