Mit neuer »Air Force One« Scholz zu Südamerikareise aufgebrochen

Es ist Olaf Scholz’ erste Südamerikareise als Kanzler, zugleich eine Premiere für den Regierungsflieger. Der neue Airbus mit VIP-Ausstattung soll jedes Ziel der Welt ohne Zwischenstopp erreichen können – und zuverlässiger sein als das Vorgängermodell.
Olaf Scholz vor der Abreise nach Südamerika

Olaf Scholz vor der Abreise nach Südamerika

Foto: Kay Nietfeld / dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Samstag mit dem neuen Regierungsflieger »Konrad Adenauer« zu seiner ersten Südamerikareise als Regierungschef aufgebrochen. Die viertägige Reise beginnt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, anschließend geht es weiter nach Chile und Brasilien. Der SPD-Politiker möchte über den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen sprechen, die Energieversorgung und den Klimaschutz.

Die »Konrad Adenauer« ist das zweite Flugzeug vom Typ A350-900, das von der Flugbereitschaft der Bundeswehr in Dienst gestellt wurde. Es ist das Erste von insgesamt drei dieser Flugzeuge, das die volle VIP-Ausstattung hat; mit Büros und einem Lounge-Bereich. Details über die Einzelheiten gibt die Bundeswehr nicht preis.

Die »Adenauer« gilt damit für die Bundesregierung und den Bundespräsidenten als das deutsche Pendant zur »Air Force One«. Sie war bereits von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf einer Brasilienreise über den Jahreswechsel getestet worden.

Regierungsmaschine kann jedes Ziel der Welt ohne Zwischenstopp erreichen

Das Flugzeug ist weiß lackiert, mit schwarz-rot-goldenen Streifen. Die »Adenauer« ist 67 Meter lang, 960 Kilometer pro Stunde schnell, fliegt mehr als 13.000 Meter hoch und kann jedes Ziel auf dieser Welt ohne Zwischenlandung erreichen. Für die 12.000 Kilometer lange Strecke nach Buenos Aires sind 14 Stunden angesetzt.

Scholz war schon einmal mit einem Flieger, der »Konrad Adenauer« hieß, nach Buenos Aires unterwegs – dem Vorgängermodell vom Typ A340. Im Jahr 2018 machte er sich zusammen mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem Flugzeug auf den Weg zum G20-Gipfel. Doch bereits kurz nach dem Start gab es eine schwere Panne. Ein defektes Bauteil legte gleich zwei Funksysteme lahm, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Merkel und Scholz stiegen auf eine spanische Linienmaschine um – und kamen einen Tag zu spät zum Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte. Die Panne sorgte für viel Spott, aber auch dafür, dass der Bundestag etwa 1,2 Milliarden Euro für neue Flugzeuge locker machte. Das Ergebnis sind die drei neuen A350-Maschinen, darunter die »Konrad Adenauer«.

Internationale Beziehungen breiter aufstellen

Der Kanzler besucht Lateinamerika deutlich früher als seine CDU-Vorgängerin Merkel, die sich erst zweieinhalb Jahre nach ihrem Amtsantritt auf dem Kontinent blicken ließ. Der SPD-Politiker hat sich für seine jetzige Reise vorgenommen, die internationalen Beziehungen Deutschlands breiter aufzustellen, um neue Abhängigkeiten von einzelnen Ländern wie einst von Russland und seinem Gas zu vermeiden.

dpa/lal

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