ONKEL ALOYS
In bezug auf Ihren Artikel möchte ich mir erlauben, einige Aussprüche eines hierzulande unpopulären, aber doch bekannten Mannes anzuführen,
- Friedrichs des Großen. »Ein Minister
hat, sobald seine eigenen Interessen in Frage kommen, stets Nebenabsichten. Er besetzt alle Stellen mit seinen Kreaturen, statt verdienstvolle Leute zu befördern, und sucht sich durch die große Zahl derer, die er an sein Schicksal kettet, auf seinen Posten zu befestigen« (Politisches Testament v. 1752). »Von allen Klassen von Spitzbuben scheinen mir die Heereslieferanten am raubgierigsten und gefährlichsten« (Gespräch mit Thiébault 1779).
Siegen HANS-DIETER HAUSMANN
Hier wurden mir Wetten angeboten; Bundesverteidigungsminister Strauß würde nichts gegen den SPIEGEL unternehmen. Nach Lektüre des Moritz Pfeil in Nr. 40 freue ich mich, nicht ein armer Mann geworden zu sein.
Kopenhagen K. MERKER
Klopfen Sie den Spezis und Onkels ruhig auf die Finger. Das Geld geben sie zwar nicht mehr her, aber vielleicht stört es etwas den Genuß.
München WOLFGANG HAMMER
Es ist unheimlich, was sich laut Ihrer »Onkel Aloys«-Story im Strauß-Bereich alles tut. Aber es ist noch unheimlicher, daß Strauß trotzdem Verteidigungsminister bleibt.
Helmstedt (Bayern) HEINRICH MERINSKY
Einschließen ins tägliche Gebet müssen wir strapazierte Bundesbürger unsern Augstein-SPIEGEL!
Schörzingen (Württ.) HAVER KOCH
Jetzt wünsche ich mir sehnlichst, was ich bisher nur so nebenbei erträumte: groß in der Lotterie zu gewinnen, um auswandern zu können.
Pforzheim HANS WITT
Wie ließe sich dem Volke gegenüber eine jährlich steigende Ausgabe von nun schon 17 Milliarden Mark für Rüstungszwecke vertreten, wenn es keine bitterbösen Todfeinde im Osten mehr gäbe?
Frankfurt ALBRECHT SANDRECZKI
Zweifellos gilt auch hier - abgewandelt - der Satz, der im Karl-Jaspers -Buch vom Ursprung und Ziel der Geschichte zu lesen ist: »Die Unreinheit wird zur Quelle der Unfreiheit«. Dieser Satz sollte deshalb in großen Lettern über dem Eingang aller Amtsgebäude stehen.
Krefeld G. SURIG SEN.
Der Augias-Stall in der Bonner Ermekeilkaserne stinkt inzwischen zum Himmel, und es scheint mir eine nationale Aufgabe zu sein, diesen schnellstens auszufegen.
Bergneustadt (Rhld.) HANS BOCKEMUEHL
Gerade Sie haben es nötig, den Moralwächter zu spielen und durch so einen albernen Artikel den fähigsten Minister »aufs Kreuz« legen zu wollen.
Bannensiek (Nieders.) FRIEDRICH FISCHER
Dein Artikel »Onkel Aloys« war aufschlußreich und erschreckend zugleich, wer was, wie und wo an der Milliarden -Aufrüstung verdient.
Jügesheim (Hessen) - KURT MÜHL
Den Franz-Josef schieaßt Ihr net abden net! Der ist in oaner Partei einer großen - in Bayern - und dera Vorsitzender ist der a. Nur, daß er sich in der Schweiz um an Grundstück bemüht hat und nicht in Bayern und daß er sich an der Riviera an Haus gebaut hat - na, das gefallt mir weniger - wo er doch unser Verteidigungsminister ist. Aber sonst - den schieaßt Ihr net ab - den net.
Essen ERICH STEINMETZ
Hoffentlich sitzt dieser Schlag besser als der in Sachen Fibag von Moritz Pfeil.
München WERNER STENGER
Das Traurigste bei allem ist die zunehmende Paralysierung des Parlaments - ähnlich wie in Frankreich, nur mit anderen Vorzeichen.
Frankfurt WILLI TREUSCH
Möchte gegen die Zuschrift von Herrn Platschky schärfsten Protest erheben. Ich finde keine Worte für solch eine Unverschämtheit, einfach über mich zu verfügen. Ich betone hiermit, daß ich genausowenig wie die Mehrzahl meiner Freunde - alles »junge Leute« - »hinter dem Demokraten Strauß« stehe.
Braunschweig MARTIN HEINRICH
Wenn Herr Platschky glaubt, Herrn Strauß Ehrenschutz geben zu müssen, so kann er dies in seinem Namen tun. Als Ehrengeleit aber uns junge Menschen hinzustellen, entspringt seinem ungezügelten Wunschdenken.
Hamburg KLAUS D. LÜHRS
Aus meinem Bekanntenkreis (alles junge Leute!) kenne ich nicht einen, der, wenn er schon hinter Strauß stehen würde, die Gelegenheit nicht ausnutzen würde, ihn mittels einer kräftigen Beinbewegung ...
Soest (Westf.) ULRICH BERGER
Man könnte sich die Haare raufen, wenn man bedenkt, daß diese Vetterleswirtschaft auch in der hohen Politik solche Ausmaße hat.
Heilbronn ROLF NEUMAYER
Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit sich Herr Platschky zum Sprecher aller jungen Leute macht. Da ich meine Meinung selber vertreten kann, dies trifft bestimmt auch noch für andere Altersgenossen zu, bitte ich Herrn Platschky, in Zukunft doch nur von 99 Prozent oder weniger zu sprechen.
Bonn GERD EICHMANN
Hart bleiben und weiterkämpfen. Obwohl ich Bayer bin und Sie über Bayern angeblich wie über einen Kaffernkral schreiben.
Erlangen EBERHARD R. BERNINGER
Wann erfolgt Aufruf zu Bayernpogromen?
Bonn PETER LOESER
Simplicissimus
»Bittschön, wie komme ich denn da zu den Verwandten von unserem Verteidigungsminister? Es handelt sich um 'ne Rüstungsangelegenheit!«