OSTPOLITIK.
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DER SPIEGEL 27/1966
In der Regierungskoalition bestehen Meinungsverschiedenheiten über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Rumänien. Bundeskanzler Erhard vertritt die Auffassung, die Zeit dafür sei »noch nicht« reif, und ist gegen eine modifizierte Hallstein-Doktrin, wonach die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit allen Ostblockstaaten ohne Rücksicht auf das Alleinvertretungsrecht der Bundesrepublik in diesem Gebiet möglich würde. Vizekanzler Erich Mende (FDP) dagegen versicherte rumänischen Regierungsbeamten, er strebe volle diplomatische Beziehungen »noch in diesem Jahr« an. CDUVize Rainer Barzel erklärte rumänischen Wirtschaffsexperten, er teile Mendes Ansicht.