Otto von Habsburg
ließ sich vor acht Monaten zum deutschen Staatsbürger machen, um im nächsten Jahr über die Landesliste der CSU ins Europäische Parlament einziehen zu können. Seine österreichische Staatsangehörigkeit mochte der älteste Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl I. jedoch nicht ablegen. Als Präsident der 1923 gegründeten Paneuropa-Union tritt der 66 jährige Publizist für ein extrem konservatives, christliches Großeuropa ein. Selbst in der CSU ist die Kandidatur des parteilosen Kaisersohnes, der 1961 auf alle Thronrechte verzichtete, umstritten -- vor allem, seit Habsburg in einem Aufsatz für den Fall eines »Staatsnotstandes« die Wahl eines Diktators auf Zeit vorschlug.