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FLEISCH-SKANDAL Panscher am Pranger

aus DER SPIEGEL 49/2001

Zu den Fleischpanschern, die Kochschinken- und Putenfleisch mit Wasser strecken (SPIEGEL 48/2001), gehören Firmen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Bezirksregierung im westfälischen Arnsberg nennt 19 Hersteller aus Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen, Berlin und Bayern. Ein Betrieb aus dem Kreis Unna streckte gleich acht Produkte, kam aber billig davon. Die Firma zahlte 2000 Mark Bußgeld; vier Ordnungswidrigkeitsverfahren laufen noch. Der Schinken-Pfusch beschränkt sich nicht auf Supermarktware, noch ärger werden vielerorts Restaurantbesucher getäuscht. Das Landesuntersuchungsamt Nordbayern fand in »überwiegend für Pizzen und Nudelgerichte verwendetem ,Schinken' einen Fleischanteil von nur 60 Prozent, dafür aber einen Wassergehalt von bis zu 35 Prozent«. Die gestreckten Zutaten stammten »nahezu ausschließlich« aus Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Italien, so das Landesuntersuchungsamt Südbayern. Das beanstandete 2001 von 38 Proben 34 wegen »erheblicher Mängel« und moniert, »dass die Qualität dieser Erzeugnisse in den letzten Jahren noch weiter abnahm«. Verbraucherministerin Renate Künast (Bündnis 90/Grüne) spricht von »Missbrauch« und fordert von den Ländern, »derartigen Verstößen in verstärkter Weise nachzugehen«.

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