Partei des Geldes
Die CDU/CSU gilt bei den Wählern als die Partei des großen Geldes. Dieser Eindruck hat sich nach Infratest-Umfragen seit den letzten Bundestagswahlen 1972 noch verstärkt. Damals nannten auf die Frage: »Wer, glauben Sie, hat für den kommenden Wahlkampf das meiste Geld zur Verfügung?« 44 Prozent die CDU/CSU, 28 Prozent die SPD und keiner die FDP. Im Juni 1976 nannten sogar 49 Prozent der Befragten die Unionsparteien (SPD: 25 Prozent; FDP: zwei Prozent). Zugleich wuchs der Anteil derer, die glauben, die Union werde vor allem von der Industrie finanziert, von 58 Prozent im Jahr 1972 auf 68 Prozent in der letzten Juni-Umfrage. Dagegen halten nur 16 Prozent (1972: elf Prozent) die SPD für spendenabhängig; 60 Prozent (1972: 58 Prozent) aber glauben. die Sozialdemokraten finanzierten ihren Wahlkampf vor allem aus Mitgliederbeiträgen. Den Wahlkampfstrategen der SPD, die jüngst mit ihrem Helfer-Handbuch über die Finanziers der CDU/CSU Schiffbruch erlitten, hat die Umfrage neuen Mut gemacht: Schon 1972 hatte die offenkundige Unterstützung aus Wirtschaftskreisen, wie auch Oppositionsführer einräumten, der Union geschadet.