VERTRIEBENE Peinliche Werbung
Eine peinliche Rückrufaktion musste das Bundesinnenministerium vergangene Woche starten: Ein vom Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Jochen Welt (SPD), herausgegebenes Buch über Russlanddeutsche soll eingestampft werden, weil in der Literaturliste auch rechtsextreme Publikationen empfohlen werden. In dem Werk »Neue Nachbarn«, das der Aussiedlerbeauftragte in einer Auflage von 5000 Exemplaren als Werbeschrift verbreiten wollte, wird unter anderem ein Buch des Rechtsextremisten Dietmar Munier über »Russlanddeutsche in Ostpreußen« als weiterführende Literatur aufgeführt. Der Arndt-Verlag, in dem das Buch erschien, habe einen »festen Platz im rechtsextremistischen Verlagsbereich«, heißt es im aktuellen Verfassungsschutzbericht. Dennoch blieb die Panne des Aussiedlerbeauftragten über Monate unbemerkt, bis die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, vergangene Woche das Innenministerium alarmierte.