POILUS.
Zwei Generale sollen jetzt ein Problem lösen, das für die Diplomaten der 15 Nato-Staaten seit Monaten unlösbar ist. Das Problem: der Kampfauftrag der in Deutschland stationierten französischen Truppen, die bis zu de Gaulles Austritt aus der Nato-Integration (am 1. Juli 1966) in Krisen- und Kriegsfällen automatisch der Verfügungsgewalt der Nato unterstanden. Da die politischen Verhandlungen über den neuen Status der Poilus in der Bundesrepublik Ende Juli ergebnislos endeten, schlug Bonns Nato-Botschafter Grewe jetzt seinen Kollegen vor, den Oberbefehlshaber der europäischen Nato-Streitkräfte, US-General Lemnitzer, und de Gaulles Generalstabschef Ailleret mit der Festlegung eines neuen Kampfauftrags zu betrauen. Der Nato-Rat wird voraussichtlich am Mittwoch dieser Woche über den deutschen Vorschlag beraten, der de Gaulles Drängen nach einer militärischen Lösung des Problems nachgibt.