PRÄSENZ-HANDEL.
Eine Einigung zwischen den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs über die künftige Bundespräsenz in West-Berlin scheint In Sicht. Denkbarer Kompromiß: Bonn verzichtet auf Plenar-Sitzungen des Bundestags (die letzte fand im Jahre 1965 statt) und auf die Wahl des Bundespräsidenten In der geteilten Stadt; außerdem nimmt das Staatsoberhaupt dort keine Amtshandlungen mehr vor. Dafür wird keine der bisher In Berlin untergebrachten Bundesbehörden abgezogen. Offen ist lediglich, ob die Fraktionen und Ausschüsse des Bundestags auch künftig in der Halbstadt zusammentreten können. Die Westmächte argumentieren auf Rat Bonns: Beide Gremien setzten keine Hoheits- oder Verfassungsakte, sondern dienten lediglich der Beratung. Die Sowjets scheinen in dieser Frage nicht unnachgiebig. Ihr Standpunkt: Am besten wäre es, wenn Fraktionen und Ausschüsse nicht nach West-Berlin gingen.