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ARBEITSVERWALTUNG Privatvermittler floppen

aus DER SPIEGEL 25/2004

Der Bundesrechnungshof hat die so genannten Vermittlungsgutscheine, mit denen Arbeitslose seit rund zwei Jahren private Jobmakler bei der Stellensuche einschalten können, als »wenig erfolgreich« und »in hohem Maße missbrauchsanfällig« kritisiert. Von den zwischen März 2002 und Juni 2003 ausgegebenen 400 000 Scheinen seien nur 33 000 eingelöst worden, heißt es in einem internen Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags. So hätten die Vermittler, die für eine erfolgreiche Stellensuche bis zu 2500 Euro erhalten, nur selten »Problemgruppen des Arbeitsmarktes erreicht«. Oft seien die Eingestellten nach einem Monat wieder arbeitslos geworden. Zudem sei fast jede dritte Vermittlung fingiert. Mal wurden Arbeitsuchende Stellen zugewiesen, die nicht existierten, mal schickten die Makler ihre Schützlinge zu Ehegatten und Verwandten. Ein nebenberuflicher Jobfahnder vermittelte sich selbst an einen Arbeitgeber und kassierte Prämie. Die zu Unrecht ausgezahlten Scheine kosteten die Nürnberger Behörde knapp zehn Millionen Euro. Rund 2,7 Millionen gingen verloren, weil viele Gutscheine nicht eingelöst wurden.

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