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Briefe

RECHTSLENKUNG
aus DER SPIEGEL 30/1961

RECHTSLENKUNG

... bewundere Ihre klare Interpretation über das von der Kurie erzwungene Eherecht.

Stuttgart H. R. EISENBACH

Moritz Pfeil erweckt höchstes Befremden. Wenngleich ich selbst Protestant bin, kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, daß die Herren Katholiken im Bundesgerichtshof hier für eine Rechtsprechung verantwortlich gemacht werden sollen, die mit dem katholischen Denken offensichtlich nichts zu tun hat. Herr Pfeil verkennt, daß es nach Schaffung des Grundgesetzes nicht mehr möglich ist, liberale Gedanken uneingeschränkt in der Rechtsprechung anzuwenden. Er übersieht, daß der Gesetzgeber sich mit diesem Grundgesetz vom Liberalismus des 19. Jahrhunderts eindeutig abgewandt und sich zum Naturrecht bekannt hat. Alle staatliche Gewalt ist ausschließlich in den Dienst der Würde des Menschen gestellt, die positivistische Rechtsauffassung aufgegeben worden zugunsten einer moralischen Verfassung unter dem Zeichen christlicher Humanität. Mit diesem Bekenntnis zum Naturrecht tritt deutlich zutage, daß nicht mehr die Einzelperson (im liberalen Sinne) im Zentrum des Staatswesens stehen soll

Wenn Herr Pfeil sich also gegen die heutige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs auflehnen will, so mag er dafür die Väter des Grundgesetzes verantwortlich machen, nicht aber »militante Katholiken« unter den Richtern.

Hamburg ELMAR HINNEBURG

Es ist wohl bezeichnend für Sie, daß Sie die evangelischen Christen als wehrlose Opfer »militanter Katholiken« brandmarken - und dies im Augenblick eines Konzils von weittragender Bedeutung für beide Bekenntnisse! Sie erwecken damit bewußt die Meinung, daß Sie alles unternehmen wollen, die Wiedervereinigung der christlichen Welt zu boykottieren. Sie sind es nämlich, der in äußerst unfairer und undemokratischer Haltung Abgründe aufziehen will, wo längst keine mehr sind, Meinungen einimpfen läßt, die dazu dienen sollen, die christlichen Konfessionen gegeneinander aufzuhetzen. Das ist keine demokratische und erst recht keine christliche Haltung, sondern ein System, das in der UdSSR vollendet exerziert wird.

Stuttgart PETER MERCKLE

Am allerwenigsten kann man von der Bibel her Ehegesetze ableiten. Der Stammvater Abraham legte sich auf das Gebot seiner Frau Sara hin zu seiner Magd Hagar und »die ward schwanger«. Lot wurde von Gott aus Sodom und Gomorra errettet, worauf er in trunkenem Zustande seine beiden Töchter schwängerte. Und »Gideon hatte 70 Söhne, die aus seiner Hüfte gekommen waren; denn er hatte viele Weiber.«

Das katholische »Sakrament der Ehe ist eine priesterliche Konstruktion, die genauso stichhaltig ist wie die Vorfahrenslisten der Evangelisten über Jesus.

Lörrach A. CLAUDIUS

Der Allmächtige bewahre uns vor dem nationalen Unglück einer schwarzen Diktatur!

Viersen (Rheinland) HANS GASTA

Sie sagen es: Genug des Entgegenkommens, es muß mal ausgefegt werden.

Berlin-Charlottenburg I. MICHAELSEN

Gelobt sei Moritz und sein Pfeil!

Kassel RÜTGER SCHÄFER

stud. phil.

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Bettgeflüster

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