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ZEITGESCHICHTE Rehabilitierung für Deutschamerikaner?

aus DER SPIEGEL 25/2004

Deutschstämmige Amerikaner fordern eine späte Entschuldigung von den USA. Der Kongress soll anerkennen, dass im Zweiten Weltkrieg Tausende Bürger deutscher Herkunft »festgenommen, interniert oder sonstwie festgehalten« wurden - manche noch Monate nach Kriegsende. Das FBI habe sie unter Generalverdacht gestellt und von der Straße weg verhaftet, obwohl die meisten seit Jahren in den USA gelebt und kein Unrecht begangen hätten. Von 11 000 Opfern sprach US-Senator Russell Feingold, als er einen entsprechenden Gesetzentwurf im Kapitol vorstellte, der »dieses tragische Kapitel unserer Nation« behandelt. 17 Kongressmitglieder, darunter die früheren Präsidentschaftsbewerber Joe Liebermann und Dennis Kucinich, unterstützen den Entwurf. Der texanische Wissenschaftler Arnold Krammer geht davon aus, dass die Deutschstämmigen auf fragwürdiger Rechtsgrundlage in 46 Lagern wie in New York auf Ellis Island festgehalten wurden. Menschenrechtler der American Civil Liberties Union fordern die Einsetzung einer Untersuchungskommission.

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