Reinhold Robbe
Reinhold Robbe , 49, SPD, Vorsitzender des Bundestags-Verteidigungsausschusses und Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sorgte beim Israel-Besuch seines Parteigenossen Peter Struck für einen Missklang. Gegen Ende eines Abendessens, das der israelische Wehrminister Schaul Mofaz für den Bundeswehr-Chef Struck gab, stürmte Robbe vergangenen Montag ungefragt zum Rednerpult. Er bat den Gastgeber auf die Bühne und überreichte dem ehemaligen Fallschirmjäger-General ein ungewöhnliches Präsent: einen Gebetsschal in Militäroliv sowie den »Prototyp« einer Kipa aus bundeswehrtypischem Fleckentarnstoff. Tuch und Kopfbedeckung sollten würdigen, so Robbe in launigem Ton, dass angehende israelische Militärrabbiner neuerdings ein mehrmonatiges Praktikum bei der Bundeswehr absolvieren statt, wie bisher üblich, bei den Streitkräften der USA. Mofaz, Mitglied der rechtsgerichteten Likud-Partei des Premiers Ariel Scharon, fand Robbes Umgang mit religiösen Symbolen und den Seitenhieb auf die Schutzmacht USA offensichtlich wenig amüsant. Ohne ein Dankeswort zu sprechen, ging er mit frostiger Miene wieder zu Struck an den Tisch - und ließ Robbes Gabe auf dem Podium zurück.