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REISEVORBEREITUNG.

aus DER SPIEGEL 43/1966

Ein dreitägiger Südtirol-Kurzurlaub des Bundeswohnungsbauministers Bucher (FDP), der von der italienischen Presse als Förderer Südtiroler Terroristen verdächtigt worden war, löste Anfang dieses Monats bei der italienischen Botschaft in Bonn erhöhte Aktivität aus. Gesandter Cavalletti erkundigte sich vor Urlaubsbeginn des Ministers Im Auswärtigen Amt nach Daten, Ziel und Zweck der Reise; dazu Bucher auf AA-Anfragen: »Das geht die Botschaft nichts an.« Daraufhin bemühte sich Botschaftssekretär Formichella, den Bucher-Referenten Schaible auszuhorchen. Am Reisetag des Ministers wurde Botschafter Luciolli persönlich bei AA-Staatssekretär Carstens vorstellig: Sein Land freue sich, wenn ein deutscher Minister Italien besuche, er möchte aber empfehlen, daß Bucher nicht mit Vertretern der Südtiroler Volkspartei zusammentreffe. Bucher wurde die Demarche des Botschafters telephonisch in den Urlaubsort Naturns übermittelt. Dort hatten sich inzwischen bereits Carabinieri bei den Wirtsleuten Buchers nach der Autonummer des Minister-Wagens erkundigt.

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