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Rembert van Delden

aus DER SPIEGEL 45/1966

Rembert van Delden, 49, CDU-MdB und Vorstandsmitglied der Westfälischen Jute-Spinnerei und Weberei (Umsatz 1965: 33 Millionen Mark) in Ahaus (bei Münster), bat nach der letzten Sitzung des Bundestags-Verteidigungsausschusses das Verteidigungsministerium, so schnell wie möglich von der Bundeswehr nach Brüssel geflogen zu werden. Begründung: Durch die lange Dauer der Sitzung könne er wichtige geschäftliche Termine in Brüssel mit Hilfe der öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr wahrnehmen. Antwort: keine Maschine flugklar. Der Abgeordnete ("Ich muß ja auch mal was für mein Geschäft tun") insistierte weiter, Ergebnis: Nach 30 Minuten erlaubte ihm das Ministerium, von Köln-Wahn mit einer viermotorigen DC 6 zu fliegen, die soeben aus Rabat (Marokko) zurückgekehrt war, von wo sie die Leiche einer verunglückten Dolmetscherin der Deutschen Botschaft abgeholt hatte. Van Delden brauchte für seinen Flug mit der Militärmaschine, die gewöhnlich deutsche Soldaten zur Ausbildung in die USA fliegt und auf dem Brüsseler Airport direkt vor die Empfangshalle rollte, nicht zu zahlen.

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