Anatolij Tschubais, 42, Wunderheiler der russischen Ökonomie, scheint sich nach kurzer Therapie vom schwerkranken Patienten wieder verabschieden zu wollen. Moskaus Erster Vizepremier, vorher Chef der Kreml-Kanzlei, strebt zurück in die von ihm mitbegründete Privatwirtschaft - mitten in einer Finanzkrise, die vorige Woche den Rubel taumeln und die Kurse für kurzfristige Staatsanleihen abstürzen ließ. Er habe »genug fürs Vaterland geleistet«, so Regierungsmitarbeiter, »nicht sofort«, aber »beim ersten Millionen-Angebot« werde er den Staatsdienst verlassen. Korruptionsvorwürfe haben den Jelzin-Berater ebenso angeschlagen wie zermürbende Attacken der Medientycoons Gussinski und Beresowski, die sich durch den Privatisierungskurs von Tschubais inzwischen benachteiligt fühlen. Die Finanzkrise, gestand der Vizepremier vergangene Woche, »hat uns um ein halbes Jahr zurückgeworfen«.
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Artikel 67 / 122
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