Schädliche Wirkung
Der Umweltschutz hat vor Gericht eine Niederlage erlitten. Am Freitag letzter Woche wies das Berliner Bundesverwaltungsgericht in letzter Instanz die Klage des Ingenieurs Hans Bassfeld gegen den Ausbau eines Kohlekraftwerks in Voerde bei Dinslaken ab -- und schmälerte damit den bisher in Nordrhein-Westfalen geltenden Immissionsschutz. Denn das von der Steag AG geplante 2000-Megawatt-Unternehmen wird neben anderen Schadstoffen nahezu 200 Zentner Schwefeldioxid pro Stunde auf die ohnehin überlastete niederrheinische Umwelt abblasen. Während das Oberverwaltungsgericht Münster befürchtet hatte, daß »schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Nachbarschaft« mit sich bringen könnten, sahen die Berliner Richter den ortsansässigen Kläger »nicht in seinen Rechten verletzt«. Umweltschützer Bassfeld ist entschlossen, den Streit bis zum Ende auszufechten, und will jetzt wegen »Verletzung seiner körperlichen Unversehrtheit« das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anrufen.