Schwedische Hilfe
•
aus
DER SPIEGEL 46/1977
Die Wahlniederlage der schwedischen Sozialdemokraten vor einem Jahr hat sieh für die westdeutschen Atomkraftwerke als später Glücksfall erwiesen. Weil die bürgerliche Regierung in Stockholm nach ihrem Wahlsieg das Kernenergieprogramm drastisch reduzierte, können die Schweden das vorher bestellte Uran in ihren Reaktoren nicht verfeuern. Das überschüssige Spaltmaterial kaufen jetzt die westdeutschen Elektrizitätsunternehmen auf, die unter Versorgungsschwierigkeiten leiden, weil Australien und Kanada bislang ihre versprochenen Lieferungen noch nicht aufgenommen haben. Dank der schwedischen Hilfe reichen die Brennstoffvorräte nunmehr für mindestens ein Jahr.