Schwedt
war zu DDR-Zeiten eine Hochburg der herrschenden Arbeiterklasse. Der fünfte Teil der SPIEGEL-Serie über ostdeutsche Städte berichtet, wie die Kommune an der Oder, in der 46 000 Einwohner leben, ihren Absturz nach der Wende verkraftet hat: vom Zentrum der petrochemischen Industrie zum Problemfall mit mehr als 20 Prozent Arbeitslosen und einer republikweit bekannten rechten Gewaltszene. Die Stadt, einst ein angenehmer Zufluchtsort für Hugenotten, wurde im Krieg zu 80 Prozent zerstört und von den Planern der SED zu einer der trostlosesten Ansiedlungen der Ost-Republik ausgebaut - »verkorkstes städtisches Dilemma, ein sozialistisches Auslaufmodell«, beschreibt der ostdeutsche Schriftsteller Peter Wawerzinek die Tristesse der östlichsten Industriestadt Deutschlands. Eine Zukunftsperpektive ist nicht in Sicht: Von den früher 8600 Arbeitsplätzen im Petrochemischen Kombinat sind nur 1700 geblieben.
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Kartenausriß: Lage Schwedt
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