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SEX-SERVICE.

aus DER SPIEGEL 46/1969

Die PK-Selbstbedienungsladen in Südvietnam sollten den US-Soldaten neben zollfreien Waren auch Prostituierte offerieren -- so wünscht sich Brigadegeneral David T. Thomas. höchster US-Militärarzt in Südvietnam. Seine Begründung: »Dürfte das Militär innerhalb des PK-Systems Bordelle betreiben, könnten wir die Fälle von Geschlechtskrankheiten sehr, sehr einschränken, allein dadurch, daß die Angelegenheit überwacht wird, zwar nicht allumfassend, aber doch dann, wenn der Soldat in den Raum geht, und dann, wenn er wieder herauskommt.« Die Zentrale für Präventiv-Medizin der US-Army in Südvietnam registrierte pro Jahr rund 40 000 bis 45 000 Fälle von Geschlechtskrankheiten bei GIs. Besorgt um die Kampfkraft der Truppe, lancierte General Thomas sein Pro-Bordell-Plädoyer in die »Los Angeles Times«. Er hofft auf die Einkehr des Pentagons, das seit jeher Prostitution zu unterdrücken sucht. Bei seiner Kampagne für den Sex-Sicherheits-Service scheute sich der General nicht vor einem Griff in die Vietnam-Kriegs-Geschichte: Unter den Opfern der Schlacht von Dien Bien Phu seien auch Prostituierte der französischen Soldaten gewesen.

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