SOLDATEN-FREUND.
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DER SPIEGEL 52/1968
Kanzler Kiesinger, der nie Soldat war, hat sein Herz für die Bundeswehr entdeckt. Der Regierungschef ist seit der Sowjet-Intervention in der CSSR um direkten Kontakt zur deutschen Truppe bemüht, deren Oberbefehl er im Konfliktsfalle laut Grundgesetz übernehmen müßte. Deshalb besichtigte er bereits Luftwaffeneinheiten in Süddeutschland; Besuche bei Heer und Marine werden zur Zeit vorbereitet. Bei Reisen durch Deutschland müssen -- so befahl Kiesinger -- stets Abstecher zu Truppen-Standorten eingeplant werden. Außerdem läßt er seit kurzem zu Staatsessen im Kanzleramt auch hohe Offiziere an die Tafel bitten.