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BUNDESWEHR Soldaten-Kritik zurückgewiesen

aus DER SPIEGEL 26/2009

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags Reinhold Robbe (SPD), beklagt Missmanagement in der militärischen Führung der Bundeswehr. Damit widerspricht er der massiven Kritik des Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan an seinen Soldaten. »Weil die militärische Führung Fehlentscheidungen trifft, haben die Soldaten im Auslandseinsatz zum Teil unter katastrophalen Bedingungen zu leiden«, sagt Robbe. Ursache für diese Probleme sei unter anderem ein massives Kommunikationsdefizit. Darüber hinaus würden Meldungen der Soldaten auf ihrem Weg durch die Hierarchie geschönt. »Wenn die Berichte oben ankommen, dann sind die Probleme weitgehend herausgestrichen«, sagt Robbe. Deshalb hätten die Soldaten oft das Gefühl, ihre Sorgen würden so ernst genommen »wie ein Sack Reis, der in China umfällt«. »Soldaten im Einsatz sind keine Sensibelchen, die sich über alles beschweren und aufregen«, so der Wehrbeauftragte. Es gebe Defizite, und die Soldaten müssten sie benennen dürfen. »Wer das als Jammerei bezeichnet, handelt leichtfertig, denn schließlich setzen diese Männer und Frauen in stundenlangen Gefechten ihr Leben aufs Spiel. Dafür haben sie Anerkennung verdient, auch von der militärischen Führung.« Als ranghöchster Soldat hatte Schneiderhan in der vergangenen Woche beklagt, Soldaten jammerten zu viel und wünschten sich ein »Rundumwohlfühlangebot mit Erfolgserlebnis«.

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