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MODERNES LEBEN Solo für die Kamera

aus DER SPIEGEL 6/1991

Coole Klänge hallten durch die heißen Nächte Südkaliforniens, glasklare Saxophon-Phrasen, knappe Arrangements und schnelle Soli, die wie frische Brisen durch die Gehörgänge wehten. In den fünfziger Jahren trat Los Angeles aus dem Schatten der Jazz-Metropole Manhattan. Vor allem weiße Musiker fühlten sich wohler im sonnigen Südwesten Amerikas, und ein kurzer Job in Hollywood brachte mehr Geld als ein voller Monat in New York. Der Fotograf Bob Willoughby war damals dabei, er liebte den Jazz und blieb Amateur, denn im Hauptberuf arbeitete er als Standfotograf für die Filmstudios Hollywoods. Nach Feierabend aber streifte er durch die Klubs, berauschte sich an der Musik und schloß Freundschaft mit den Musikern. Willoughby durfte hinter die Bühne kommen, durfte Proben besuchen und Aufnahme-Sessions beobachten - und meistens durfte er auch fotografieren. So entstanden Schnappschüsse und Porträts von West-Coast-Größen wie Gerry Mulligan, Chet Baker oder Big Jay McNeely, beschwingt und musikalisch, Soli für eine Kamera. Schon in den Fünfzigern sollte ein Bildband mit Willoughbys Fotos erscheinen - jetzt hat ein deutscher Verlag die Ankündigung wahr gemacht. (Bob Willoughby: »Jazz in LA«. Nieswand-Verlag, Kiel; 50 Schwarzweiß-Fotografien; 44 Seiten; 98 Mark.)

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