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Briefe

SOZIALES RECHT
aus DER SPIEGEL 52/1970

SOZIALES RECHT

(Nr. 49/1970, Titel über Scheidung)

Als erste Reaktion folgender Vorschlag: Heirat nur noch im Sinne der Freizeitgestaltung,

Cochem (Rhld.-Pf.) HANNELORE ODENTHAL

Die Durchschnittsfrau von heute dürfte emanzipierter sein, als viele es wahrhaben wollen. Was die ältere Frau -- etwa ab 50 -- betrifft, würde sie sich nach Jahns Entwurf doch besser stehen, als dies bisher der Fall war, allein schon deshalb, weil sie einen Rechtstitel erhalten würde, der ihren Forderungen weit wirksameren Nachdruck verleihen wurde, als dies nach der bisherigen Rechtsprechung im allgemeinen der Fall war.

Reutlingen (Bad.-Württ.)

Dr. Konrad Pluns

Der Entwurf Jahns, sollte er Gesetz werden, wird zeigen, daß Recht nicht immer nur der Lebenswirklichkeit hinterherrennen muß, sondern auch selbst einmal sozial gestaltend wirken kann.

Tübingen WOLFGANG JÄCKLE

Welche Scheidemänner oder solche, die es werden wollen, machten das Gesetz? Ich finde es Jedenfalls schrecklich primitiv! Es ist für alte Knacker gedacht! Die Jugend betratet erst gar nicht, Warum sollen wir uns durch Kinder stören lassen und den Reruf aufgeben, Bangen die Genossen vielleicht um ihre hohe Pension? Sollte Ich ein Kind erwarten, kann nach der Geburt desselben mein Liebhaber zwei Jahre dafür sorgen, und dann geben wir es In einen Arbeiterwohlfahrtshort oder, falls nicht genügend vorhanden, In die DDR zur richtigen Erziehung.

Neunkirchen (Nrdrh.-Westf.)

Reinhild Arens

Psychologen und Psychiater werden dann an den seelisch geschädigten Heimkindern herumbasteln. Verständnisvolle Richter werden jungen Kriminellen mildernde Umstände zubilligen, weil ihnen die nötige Nestwärme fehlte. Möge der Staat auch genügend Polizisten zur Verfügung stellen, uni meine Kinder vor dieser neuen Generation zu schützen. -- Amen!

Bönningstedt (Schlesw.-Holst.)

WALTRAUT BÖRNSEN

Es Ist einfach falsch, die Vorschläge von Minister Jahn mit den Sitten im Orient zu vergleichen. Im Orient war der Mann Herrscher über Frauen und Kinder seiner Familie. Dafür mußte er auch für seine Sippe kämpfen und sie ernähren.

Wien DR. WALTER WISTERMAYER

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